Gelsenkirchen. Eine Bande von Trickdieben zog die Polizei am frühen Montagmorgen aus dem Verkehr. Zwei Gelsenkirchener nahm die Polizei in Schalke und in der Feldmark fest, ein dritter floh. Bei mindestens 13 Diebstählen innerhalb von acht Monaten erbeutetete die Bande rund 176.000 Euro.

Am frühen Montagmorgen klickten die Handschellen, als die Polizei eine Bande von Trickdieben aus dem Verkehr zog: In Schalke und in der Feldmark nahmen Polizisten zwei 27 Jahre alte Gelsenkirchener in ihren Wohnungen fest. Ein weiteres 33-jähriges Gelsenkirchener Bandenmitglied erfuhr wohl von der bevorstehenden Polizeiaktion auf seiner Arbeitsstelle und flüchtete. Eine weitere Wohnungsdurchsuchung führten die Beamten bei einem vierten Mann durch. In Duisburg wurde ein weiterer Tatverdächtiger (28) vernommen.

Die Gruppe operierte überregional und hatte sich laut Polizei auf Postagenturen spezialisiert, die in ländlichen Gebieten in oft kleinen Geschäften für Zeitschriften oder Lotto angegliedert sind. Die Strategie war immer gleich: Zwei oder drei Täter lenkten das Personal durch vorgetäuschte Verkaufsgespräche ab. Diese Zeit nutzte ein weiterer Täter zum Ausräumen von Kassen oder Tresoren, die sich in vielen Fällen unbeaufsichtigt in Nebenräumen befanden.

Kennzeichen bringt Polizei auf die Spur der Täter

Mit diesem Trick erbeutete die Bande bei 13 Diebstählen innerhalb von acht Monaten rund 176.000 Euro – zumeist in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz. Die Ermittler gehen jedoch davon aus, dass die – durch Eigentums- und Drogendelikte einschlägig bekannten – Mitglieder seit langem im gesamten Bundesgebiet aktiv war. Auf ihre Spur kam die Polizei durch ein Kfz-Kennzeichen, das bei einem Beutezug im Saarland zufällig notiert wurde. Die Männer sitzen in Untersuchungshaft.