Gelsenkirchen. . Auch aus Gelsenkirchen reisen Vertreter des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Polizeigewerkschaft und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft zur Demonstration vor dem Düsseldorfer Landtag.
Lautstark Gehör verschaffen wollen sich der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die Gewerkschaft der Polizei (GDP) sowie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am morgigen Mittwoch, 15. Mai, vor dem Düsseldorfer Landtag. Während dort in erster Lesung über den von der Landesregierung modifizierten Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes debattiert wird, verleihen tausende angereiste Beamte ihrer Forderung Nachdruck, die ursprüngliche Vereinbarung eins zu eins zu übernehmen. Bislang nämlich will die rot-grüne Koalition dies nur bis zur Gehaltsstufe A10 tun. A11-/A12-Bedienstete erhalten lediglich ein Prozent mehr, die Gruppe der A13-Bezieher kein Lohnplus.
„Wir werden uns um 15 Uhr von den Rheinwiesen aus dem Demonstrationszug anschließen“, sagte Lothar Jacksteit. Der Gelsenkirchener Lehrer vertritt die GEW. Ähnlich wie der DGB in seinem Positionspapier spricht der Pädagoge hinsichtlich der Sparpläne bei der Beamtenbesoldung von einem „fatalen Signal der Landesregierung“.
Polizeigewerkschaft und DGB argumentieren ähnlich
Wer glaube, Beamte seien Spitzenverdiener, der irre sich gewaltig. „Es zeichnet sich bereits jetzt ab, dass selbst die höheren Besoldungsgruppen künftig Gefahr laufen, später einmal mit ihrer Rente nicht auszukommen.“ Schon in den vergangenen Jahren hätten Beamte zu viele Kröten geschluckt – Kürzungen bei Urlaubs - und Weihnachtsgeld etwa. Nach GEW-Angaben sind allein in NRW 150.000 Lehrkräfte von den Kürzungsplänen betroffen – 55.000 davon erhielten demnach nur ein Prozent mehr Lohn, 81.000 gar keine Erhöhung. „Zukünftig wird es bei dieser Ausgangslage schwer werden, qualifizierte Beschäftigte zu motivieren, insbesondere vor der Mammutaufgabe Inklusion, beziehungsweise Schüler überhaupt für den Beruf zu interessieren“, sagt Lothar Jacksteit.
Ähnlich argumentieren auch die Polizeigewerkschaft und der DGB. Und nennen Beispiele. So verdient etwa ein Kriminalhauptkommissar in Bayern rund 500€ mehr als in NRW, ein krasses Ungleichgewicht. Oder: Einem A11-Bediensteten würde wegen der Konsolidierungspläne das Bruttojahreseinkommen um 1573,48€ gekürzt. Bei einer Lebenserwartung von 80 Jahren verlöre er so im Ruhestand 20.321,43€.