Gelsenkirchen. . Am 25. April steigt wieder der Girls und Boys Day. Dabei schnupper Mädchen in Männerberufe, Jungen in Frauenberufe. In Gelsenkirchen gibt es noch freie Stellen. Die meisten Unternehmen sehen die Aktion positiv, denn ihrer Meinung nach hat sich schon einiges geändert.
Mädchen, die sich in der Kfz-Werkstatt die Hände schmutzig machen oder mit Baggern über die Baustellen fahren: Frauen in Männerberufen werden oft noch belächelt. Das Gleiche gilt auch, wenn zum Beispiel ein Junge den Beruf des Erziehers ergreift. Seit vielen Jahren werden Schüler von der fünften bis zur zehnten Klasse mit dem Girls / Boys Day an diese Vorurteile herangeführt und ermutigt, über den Tellerrand zu schauen.
Immer am vierten Donnerstag im April werden Mädchen ausschließlich Männerberufe und Jungen ausschließlich Frauenberufe vorgestellt. Über eine Aktionskarte im Internet können interessierte Schüler die teilnehmenden Unternehmen auswählen.
Seit vielen Jahren nimmt auch der KIM-Kundendienst (Kleinreparaturen in Mieterhand) von Vivawest an der Aktion teil. „Wir haben jedes Jahr zum Girls Day interessierte Mädchen hier. Manche ergreifen später sogar einen klassischen Männerberuf“, sagt Gabi Brüske, die den Girls Day im Unternehmen betreut. Im Beruf Maler und Lackierer beispielsweise sei ein Zuwachs von weiblichen Arbeitnehmern zu spüren. Im Baustellenbereich sei das Interesse aber immer noch verhalten: „Dort heißt es früh aufstehen und den ganzen Tag unterwegs sein. Das schreckt schon beim Girls Day viele Mädchen ab“, so Brüske.
Bei den Jungs gibt es nur ein Gelsenkirchener Unternehmen, dass beim Boys Day mitmacht. David Westerwich ist Projektkoordinator und Erzieher bei GeKita und hat noch sieben freie Plätze anzubieten. „Das Interesse steigt immer mehr an. Für dieses Jahr haben wir schon 158 Anmeldungen für ganz Gelsenkirchen“, berichtet Westerwich. Die meisten Teilnehmer zeigen deutliches Interesse am Beruf. „Und auch wenn sich Schüler anmelden, die eigentlich keine Lust haben, Erzieher zu werden, gehen sie mit einem Berufsbild nach Hause und wissen, wie anstrengend und schön der Job sein kann. Das ist schon ein Erfolg“, so Westerwich.