Der WAZ-Bericht über den schrittweisen Wegfall von Fördermitteln des Landes für die Ausbildung von Pharmazeutisch-Technischen Assistenten (PTA), von denen auch die PTA-Lehranstalt in Beckhausen betroffen ist, hat unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. CDU und FDP üben sich in heftiger Kritik, während die SPD die Kürzungen als längst bekannt hinstellt und künftig die Apothekerkammern stärker als bisher an der Finanzierung der Lehre beteiligen will.

„Die rot-grüne Landesregierung finanziert die Apothekerausbildung aus Steuergeldern und für die Ausbildung der Pharmazeutisch-Technischen Assistenten streicht sie den Zuschuss fürs Schulgeld“, ereiferte sich der Landtagsabgeordnete Oliver Wittke (CDU).

Wittke kritisiert damit die Unverhältnismäßigkeit, weil Apotheker ein (kostenloses) Studium absolvieren. „Offenbar muss die Landesregierung durch den Wegfall der Studiengebühren bei der PTA-Ausbildung Geld sparen, rund 1,4 Millionen Euro im Jahr.“ Das sei nicht hinnehmbar. Die CDU will daher eine Initiative im Rat der Stadt zum Erhalt der PTA-Schule und des Zuschusses starten.

Die FDP warnt zudem vor den negativen Folgen in einer sozial schwachen Stadt wie Gelsenkirchen. „Insgesamt sind 160 Ausbildungsplätze durch das Vorhaben gefährdet“, sagte FDP-Rastherr Jens Schäfer. Ein Schulgeld bis zu 378 Euro im Monat könnten viele Azubis nicht schultern. Somit würde dieser Beruf unattraktiv, obwohl „er gute Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt verspricht.“ Die FDP spricht sich dafür aus, die Förderung aufrechtzuerhalten bis die PTA-Ausbildung an die Berufskollegs verlagert wird wie von Apothekenkammern vorgeschlagen.

Darin sieht MdL Heike Gebhard (SPD) aber ein Problem, weil die Apothekerschaft so die inhaltliche Ausgestaltung der Lehre in Landeshände geben würde. „Darauf haben die Apotheker aber in den vergangenen 50 Jahren bestanden.“ Sie favorisiert eine Umlage: „Würden sich alle 4737 Apotheken in NRW mit 24 Euro brutto, d.h. vor Absetzung beim Finanzamt, beteiligen, wäre der Bestand bestens gesichert.“ Eine Belastung, so Gebhard, die den Apotheken sicher zuzumuten wäre.