Gelsenkirchen. Die Freibäder in Gelsenkirchen meldeten Rekordzahlen am Wochenende. Polizei und Feuerwehr waren häufig im Einsatz. Bei Besuchern ging der Kreislauf in den Keller.
Rettung vor der unbarmherzig brennenden Sonne gab’s am Wochenende nur durch einen Sprung ins Wasser oder einen extrem gemütlichen Spaziergang im Stadtwald. Die nasse Erfrischung hat sich in der Gunst der Bürger eindeutig durchgesetzt.
Die Freibäder melden Rekordzahlen. Doch viele suchten nach der Abkühlung schnell wieder Sonnenkontakt und nahmen wie in einem Bratofen Hitze auf. Ins Schwitzen gerieten neben Bademeistern auch Polizei und Feuerwehr, die so manchen schlappen Kreislauf wieder in Schwung bringen musste.
Bei 38 Grad Außentemperatur wirkte selbst 26 Grad warmes Wasser im Freibad des Revierparks noch abkühlend. „Mit 10.000 Besuchern an drei Tagen haben wir unser bestes Saison-Ergebnis erreicht“, frohlockt Gesundheitspark-Sprecherin Jennifer Werner. Viele Besucher schwitzten sogar bei noch höheren Hitzegraden in der Sauna.
Fehlende Flüssigkeiten
Im Sportparadies strahlte der Betreiber GEW mit der Sonne. 13.500 Wasserfreunde vergnügten sich beim Wellenbetrieb, auf der Wildwasserrutsche oder im Entspannungsbecken. Familiäre Atmosphäre genossen 1700 Besucher im Jahnbad in Heßler.
Freibadspaß von Oberhausen bis Hagen 2011
Wer nicht baden ging, der suchte Party-Atmosphäre. Schlagerfans feierten beim Sommerfest Schloss Berge ihre Rock- und Pop-Idole, Partyfreaks hopsten und wippten sich beim „Bayao Summer Dance“ unter dem Arenadach in Ekstase. Da verliert so mancher auch mal die Balance und liegt flach. Dabei war es nicht immer die fehlende Flüssigkeit, die den Kreislauf matt setzte. Einige der feixenden Partygäste hatten auch zu viel getankt. Allerdings Hochprozentiges.
Springen von der Brücke ist verboten
323 Einsätze notierte die Feuerwehr. Für Michael Axinger, stellvertretender Feuerwehrchef, ein normales Wochenende: „Meistens hatten die Menschen zu wenig getrunken.“ In den Schwimmbädern, beim Fußball, bei Festen brachten Unfallärzte den kollabierten Kreislauf wieder in Schwung. 85 Mal steuerten Ärzte von Freitag bis Sonntag Krankenhäuser für Nottransporte an. Auch die 17 Brandeinsätze lagen im Normalbereich. Drei Stunden lang mussten 25 Feuerwehrleute Sonntagnacht mit Hilfe der freiwilligen Kollegen und dreier C-Rohre einen Brand von zwei Garagen und einer Gartenlaube in der Beckeradsdelle löschen.
Ein ganz normales Wochenende meldet auch die Polizei. Die 55 Unfälle verteilen sich fast gleichmäßig auf den Norden (27) und Süden (28). Etwas höher als gewöhnlich, glaubt Polizeisprecher Conny Kordts, sei sicherlich die Zahl der Unfallfluchten. In elf Fällen machten sich Autofahrer aus dem Staub.
Nicht erwischt werden meistens auch die Brückenakrobaten, die vor allem im Nordsternpark den Sprung in den Rhein-Herne-Kanal als sportliche Herausforderung sehen. „Das Schwimmen im Kanal“, so der Pressesprecher der Wasserschutzpolizei Ramon van der Maat, „wird von uns geduldet. Aber das Springen von Brücken ist äußerst gefährlich und daher verboten.“
Sein Rat: „Jeder, der im Kanal schwimmen will, sollte sich vorher genau umsehen, ob er auch wieder bequem an Land kommen kann.“
