Gelsenkirchen. . 1000 Besucher genossen im Stadtgarten den vielseitigen Ausklang der Open-Air-Veranstaltung mit Rumba, Flamenco, Latin und Klezmer.

Mit einem Besucherrekord fand der „SommerSound 2012“ am Sonntagabend seinen krönenden Abschluss. Knapp 1000 Musikfans kamen beim letzten Konzert mit „Arte Canela“ und der „Hamburg Klezmer Band“ zur neugestalteten Bühne im Stadtgarten. Das Ambiente der erfolgreichen Veranstaltungsreihe kann offensichtlich sogar mit dem Niveau einer Weltstadt mithalten.

„So etwas Schönes wie diesen Park haben wir in Hamburg nicht“, lobte Kateryna Ostrovska, Sängerin der „Hamburg Klezmer Band“ beim Blick von der Bühne hinein ins satte Grün.

Vielleicht ließ sich die Musikerin auch vom tollen Wetter beeinflussen. Guntmar Feuerstein von der Initiative Ruhrfolk, die die Reihe zusammen mit dem städtischen Referat für Kultur organisiert, strahlte nach der letzten von insgesamt fünf Veranstaltungen beim Blick Richtung Himmel jedenfalls über beide Ohren: „Nach dem Auftaktkonzert haben wir beschlossen, dass der Sommer nun endlich beginnt.“ Seitdem habe jeden Sonntag die Sonne geschienen. „Wir haben unsere Besucherzahlen mit jeder Veranstaltung gesteigert, wir sind sehr zufrieden“, so Feuerstein. Insgesamt zehn Bands präsentierten an den vergangenen fünf Sonntagen unter dem Motto „Musik zwischen den Welten“ ihr Können.

Tanzende Überraschung

Zufriedene Gesichter gab es am Sonntagabend auch im Publikum. Viele Besucher kamen mit dem Fahrrad in den Park, machten es sich auf den Stühlen vor der Bühne oder auf Decken im Grünen bequem. Den Auftakt des Abschlusskonzertes machten die Andalusier von „Arte Canela“. Die vier Musiker präsentierten Hits von den Gypsy Kings (u. a. Bamboleo, Volare, Baila me), Klassiker wie „La Bamba“, „Guantanamera“ oder „My way“ (im Gypsy-Sound), dazu Flamenco, Rumba und Latin. Eine kleine „Surpresa“ hatten die Wahl-Aachener ebenfalls im Gepäck: Tänzerin Sandra Vázquez verlieh dem Auftritt eine zusätzliche Portion südländisches Flair.

Nach der leichten Muse zum Mitklatschen entführte die „Hamburg Klezmer Band“ die Zuhörer in die facettenreiche Welt der jüdischen Musik. Neben vielen Folklore-Stücken brachte die fünfköpfige Combo aber auch neue, experimentellere Stücke mit in den Stadtgarten.

Für Schwedens Königin gespielt

Temporeich war dabei das Akkordeonspiel von Stanislav Dinermann, virtuos Mark Kovnatskiy an der Geige, den Gegenpol bildete Michael Manevitch mit der Tuba. Die Freude an ihrer Musik war den Künstlern zu jedem Zeitpunkt vom Gesicht abzulesen. Kein Wunder, dass die Band sogar schon für die schwedische Königin spielen durfte.

Schon jetzt bastelt Guntmar Feuerstein in Absprache mit der Stadt am „SommerSound 2013“. Verraten wird jedoch noch nichts. Nur so viel: „Es gibt bereits viele Bewerbungen von Bands.“

Dazu wird es wieder ein Oberthema geben, unter dem die Konzerte vom Genre her laufen sollen. Noch aber wirken die Eindrücke der diesjährigen Session. Feuerstein: „Schade, dass es schon so schnell wieder vorbei ist.“

Mit diesem letzten Konzert schloss sich übrigens quasi der Kreis: Schon zum Auftakt hatte es einen Höhepunkt gegeben. Die international renommierte schottische Folk-Band um Paul McKenna hatte ebenfalls viele Besucher von außerhalb angelockt.

Besucher wollen Neues entdecken

Dazu gesellten sich in diesem Jahr beim Sommersound Liedermacher, Weltmusik-Bands, aber auch experimentelle Gruppen wie „Schnaftl Ufftschik“ (Brasso-Continuo) oder „Nova fliegt zum Mond“ (Djungleswing) gaben ihr Stelldichein im Musikpavillon.

Guntmar Feuerstein: „Die Besucher kommen meist ohne große Erwartungen hierher, wollen Neues entdecken und lassen sich von der Musik überraschen.“ Für die meisten war es wohl auch diesmal eine ausgesprochen erfreuliche Überraschung.