Gelsenkirchen. . In der Feldmark geht es um die Zukunft des Wohnquartiers. Stadt und Anwohner bringen am runden Tisch ihre Ideen ein. Dabei spielte die Gestaltung des Schillerplatzes eine dominierende Rolle – und die Zukunft des dortigen Bunkers.

Feldmarker Bürger grübeln, wie sie ihren Stadtteil verschönern können. Mitglieder des „Runder Tisch Feldmark“ haben in mehreren Sitzungen Vorschläge erarbeitet und die Themen auf vier Arbeitsgruppen verteilt. Dass die Stadt die engagierte Arbeit der Bewohner zu schätzen weiß, dokumentierte sie mit einer Einladung. Es ging um die Zukunft des Wohnquartiers. Dabei spielte die Gestaltung des Schillerplatzes eine dominierende Rolle.

Bei einer Abstimmung in einer der ersten Sitzungen hatte sich die Mehrheit für den Abriss des unansehnlichen Bunkers entschieden. Eine Lösung, die längst nicht mehr von allen geteilt wird. Im Bezirksetat sind 150.000 Euro für die Gestaltung des Platzes vorgesehen. Mindestens 45.000 Euro verschlänge der Abriss. Um weitere 10.000 Euro oder mehr würde der Etat schrumpfen, um die beiden Trafostationen zu versetzen.

Viele Vorschläge zur Umgestaltung des Bunkers

So war die mögliche Gestaltung des Bunkers zentrales Thema der Sitzung. Dana Köllmann vom Koordinierungskreis zeigte in einer eindrucksvollen Präsentation Beispiele, wie sich der Bunker zu einem kulturellen Wahrzeichen entwickeln könnte. Von einer Begrünung, über eine Art Kletterwand für Kinder, einer Bemalung, bis zur Verkleidung als „Liebesbunker“ reichten die Vorschläge.

An einem Gitter könnten ähnlich wie auf der Rheinbrücke in Köln sogenannte Liebesschlösser befestigt werden. Für den Umbau vom Schandfleck zum attraktiven Symbol einer Stadtteilgeschichte müssten zunächst Moose beseitigt, Mauern per Sandstrahl gereinigt werden. Der Aufwand für eine Gestaltung des Bunkers läge indes um ein Vielfaches unter den Abrisskosten. Für den eigentlichen Umbau des Platzes stünde den Planern somit mehr Geld zur Verfügung.

Entscheidung ist Abhängig vom Zustand des Bunkers

Martina Hoff vom Landschaftsarchitekturbüro zeigte sich offen für beide Lösungen. Allerdings glaubt sie, die Weite des Schillerplatzes besser betonen zu können, wenn der Bunker verschwindet. Bliebe er stehen, leide das Gesamtbild durch die Sichtbarriere. SPD-Ratsfrau Michaela Marquardt sieht den Bunker als Teil der Feldmarker Geschichte, kann sich eine künstlerische Gestaltung vorstellen. Ins Gespräch gebracht wurde der Graffiti-Künstler Beni Veltum, dessen städtische Motive im Innenstadttunnel an der Munckelstraße große Anerkennung finden. Auch Bezirksbürgermeister Detlev Preuß könnte sich mit Motiven anfreunden, die an den Namensgeber des Platzes erinnern würden.

Entscheidend für eine Lösung, ob für oder wider, wird der bauliche Zustand des Bunkers sein. Im Juli wollen sich Experten vom Gebäudemanagement den Betonklotz näher ansehen. Nach der Sommerpause präsentiert das Planungsamt für die BV-Sitzung am 5. September eine Vorlage. Zunächst muss die Verwaltung die Untersuchung und das anschließende Gutachten abwarten.