Gelsenkirchen.

Offen und ohne von vornherein auf eine bestimmte Richtung festgelegt zu sein, so wollte die CDU-Fraktion über vorhandene und drohende Verkehrsprobleme im Süden diskutieren.

Derer gibt es bekanntlich einige. Werner Wöll und seine Mannschaft hatten also bewusst darauf verzichtet, zur Diskussion in der Krankenpflegeschule des Marienhospitals einen Verwaltungsvertreter einzuladen.

Mehr Verkehrsaufkommen

Schon im Vorfeld hatte die Union festgestellt, dass der Kreuzungsbereich Wicking-, Dessauer-, Munscheidstraße und Junkerweg bereits heute an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit stoße. Mit der Ansiedlung einer McDonald’s-Filiale an der Wickingstraße und dem Bau des Justizzentrums an der Bochumer Straße sei dagegen in absehbarer Zeit mit noch wesentlich mehr Verkehrsaufkommen zu rechnen.

Wöll kündigte in der offenen Fraktionssitzung am Montagabend an, keine Einzelmaßnahmen angehen zu wollen, sondern "ein Maßnahmenpaket zu schnüren“. Dazu wird, so das Ergebnis der Betrachtung drohender Probleme am neuen Sozialgericht, die Forderung gehören, für den gesamten Bereich rund ums Justizgelände ein Verkehrsgutachten zu erstellen. Denn: „Die Situation, wie sie angedacht ist, ist in der Praxis untauglich.“

Verkehrskatastrophe droht

Die Prognose von Fraktionsmitglied Klaus Hermandung: „Wenn die Bochumer Straße nach Inbetriebnahme des Justizzentrums nicht geöffnet wird, gibt es dort eine Verkehrskatastrophe.“ Die Präsidentin des Sozialgerichts habe mit Blick auf die Anbindung an die A 40 nicht umsonst darauf gedrängt, das Justizzentrum im Süden Gelsenkirchens zu bauen. Einen Hinweis auf Haltestellen quittierte Hermandung, bekanntlich selbst Richter, mit der augenzwinkernden Anmerkung: „Anwälte fahren nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Gericht.“

Werner Wöll stützte sich bei seiner Aufzählung markanter Problempunkte in Ückendorf auf einen Rundgang seiner Fraktion. An der Claire-Waldoff-Straße hält er einen Parkplatz fürs Justizzentrum für denkbar; an der Rheinelbestraße müsse die Ein- und Ausfahrsituation neu geregelt werden; der neue Wertstoffhof an der Wickingstraße sei ungenügend ausgeschildert. Etwa zehn „Baustellen“ habe man bei der Begehung aufgetan.

Eine der größten: die Verkehrssituation am Marienhospital. Da war mit Geschäftsführer und Gastgeber Peter Weingarten der richtige Mann zur Stelle. Er erinnerte daran, dass seit rund zehn Jahren die Busspur existiert. Die für den Individualverkehr freizugeben, sei nicht im Sinne des Hauses. „Dann kann ich eine Fußgängerampel für das Krankenhaus bauen.“