Gelsenkirchen.

Sechs Großbaustellen in einem Jahr: 2012 dürfte sicher manch Autofahrer im Gelsenkirchener Berufsverkehr verzweifelt „ins Lenkrad beißen“. Gleichwohl, es geht nicht anders – weil sonst die Mittel für dringend notwendige Maßnahmen versiegen. Was auf die Stadt, besser gesagt auf Verkehrsteilnehmer und Anwohner im einzelnen zukommt, das kündigte Dr. Wilfried Wiedemann vom Referat Verkehr dem Verkehrs- und Bauausschuss in der Sitzung am Donnerstag an.

Die Hauptverkehrsadern Kurt-Schumacher-Straße in Schalke, Bismarckstraße, Horster Straße und Emil-Zimmermann-Allee sowie die bereits begonnenen Arbeiten an der A 42-Anschlussstelle Heßler/Lehrhovenbruch und der Bereich Bergmannstraße/Ostpreußenstraße. Starker Tobak, aber Wiedemanns Zuhörer blieben eher gelassen.

Neue Fernwärmeleitung

An der Kurt-Schumacher-Straße fallen die Baumaßnahmen umfangreicher aus, als im Herbst 2011 angekündigt. Kommenden Montag (30. Januar) beginnt nämlich Evonik damit, zwischen Glückauf-Kampfbahn und Freiligrathstraße in Fahrtrichtung Buer eine neue Fernwärmeleitung zu verlegen.

Der Verkehr rollt einspurig. Wenn Gelsenkanal auf der gegenüberliegenden Seite der Kurt-Schumacher-Straße mit dem Bau der neuen Wasserleitung beginnt - das soll im April soweit sein - wird Evonik die Arbeit unterbrechen. Auf beiden Seiten gibt es dann nur eine Fahrspur. Bauzeit Gelsenkanal: etwa drei Monate. Danach wird lärmoptimierter Asphalt eingebaut.

„Von Buer nach Horst geht nichts“

Weiter zur Horster Straße: Der zweite und wesentlich längere Bauabschnitt zwischen Sedanstraße und De-la-Chevallerie-Straße wird in vier Abschnitten abgearbeitet. Im März geht’s los zwischen Sedanstraße und Pastor-Franke-Straße. Während der gesamten Bauzeit – immerhin geschätzte zweieinhalb Jahre – herrscht Einbahnstraßenregelung. Wilfried Wiedemann formulierte es so: „Von Buer nach Horst geht nichts.“

Weiter zur Bismarckstraße: Hier startet der zweite Bauabschnitt zwischen Auf der Hardt/A 42 und Bickernstraße/Trinenkamp ebenfalls im März. Während der Bauzeit – etwa ein Jahr – wird der Abschnitt in Richtung Resse zur Einbahnstraße. Umleitungen werden eingerichtet. Dabei sei die Stadt, so Wiedemann, bemüht, Lösungen zu finden, um den Schwerlastverkehr aus der Abkürzung Auf der Hardt beziehungsweise aus Wohngebieten raus zu halten.

A2 und A42

Weiter zur Emil-Zimmermann-Allee: Zwischen Kreisverkehr und Cranger Straße wird lärmoptimierter Asphalt aufgebracht. Ab Gysenbergstraße soll es im März los gehen. Anfang Mai starten die Sanierungsarbeiten im Kreisverkehr. Dazu müssen auch Zu- und Abfahrt der A 2-Anschlussstelle Buer gesperrt werden. Die Emil-Zimmermann-Allee zwischen Adenauerallee und Cranger Straße bleibt während der gesamten Bauzeit und damit voraussichtlich bis Ende 2012 in beiden Richtungen einspurig befahrbar

Weiter zur A 42-Anschlussstelle GE-Heßler/Lehrhovebruch: Bis Ende April sollen an diesem Unfallschwerpunkt beide Kreuzungsbereiche in Kreisverkehre umgewandelt sein. Gerüchten, dort herrsche Stillstand, widersprach Wiedemann im Ausschuss. Witterungsbedingt hätten im Dezember und im Januar nur einige Arbeiten nicht durchgeführt werden können.

„Da müssen wir durch!“

Weiter zur Bergmann-/Ostpreußenstraße: Seit November wird der Knotenpunkt zum Kreisverkehrsplatz umgebaut.Voraussichtliche Fertigstellung: Ende April.

„Wenn diese sechs Maßnahmen gleichzeitig durchgeführt werden, gibt es nur zwei kleine Überlagerungsbereiche“, erklärte Verkehrsexperte Wiedemann. Wie konstatierte Manfred Leichtweiß so passend: „Da müssen wir durch!“