Gelsenkirchen. .

2010 wurden die Entwürfe für das Justizzentrum präsentiert. Überarbeitungsbedarf gab es zwar noch – ansonsten schien die Sache auf einem guten Weg. Doch mit der Umsetzung hapert’s nun bekanntlich.

Wohl erst 2015 ist mit der erhofften Initialzündung für Ückendorf zu rechnen. Im Stadtviertel hat das Sorgen und Ärger ausgelöst – und zum öffentlichen Diskussionsabend des SPD-Ortsvereins Ückendorf Nord, auf der es Klärung zum Sachverhalt geben sollte.

"Wir waren sehr angefressen"

Der Saal im Gasthaus Stachowitz war voll besetzt. Mittendrin: der SPD-Landtagsabgeordnete Markus Töns. „Die Stimmung war zu Beginn ziemlich emotional“, sagt der SPD-Stadtverordnete Udo Brückner am Tag danach. Denn tatsächlich gibt es Erklärungsnot. Die alte Landesregierung, führte Töns aus, habe die Mittel für den Justizneubau nicht in den Landeshaushalt eingestellt.

„Wir waren sehr angefressen, dass wir darüber keine Informationen bekommen hatten“, gesteht Brückner und hofft jetzt auf die nächste Etatrunde im Land. Töns, sagt er, fühle sich in der Verpflichtung, dass tatsächlich Mittel für den Baubeginn 2015 bereit gestellt werden. „Und wir werden ein wachsames Auge darauf haben, dass das auch geschieht.“

Handlungsbedarf vor dem Baustart

Vom Justizzentrum, das die Gelsenkirchener Gerichte vereinigen soll, ging’s in der Runde gleich weiter zur allgemeinen Situation in Ückendorf, speziell längs der Bochumer Straße. Brückner: „Die Leute sind interessiert, aber auch frustriert, dass es nicht weiter voran geht.“

Revitalisierung lautet das Stichwort, das Hoffnungen weckt und auch mit dem künftigen Engagement der Stadterneuerungsgesellschaft verbunden ist. „Viele in der Runde wollten wissen, welche Häuser verkauft sind, welche niedergelegt werden sollen, ob ihre direkte Umgebung auch betroffen ist“, sagt Brückner.

Auklärung vor Ort notwendig

Fragen, auf die es Dienstagabend im Gasthaus noch keine befriedigenden Antworten gab. Für den Ortsvereinsvorsitzenden steht daher fest, dass weitere Aufklärung vor Ort notwendig ist. „Wir haben versprochen, zusammen mit der Verwaltung noch eine Info-Veranstaltung zu machen."

Handlungsbedarf besteht aus Brückners Sicht deutlich vor dem Baustart des Justizzentrums. Das Viertel rund um Junkerweg, Munscheid- und Bochumer Straße „ ist schließlich das südliche Eingangstor Gelsenkirchens“. Dass es sich noch längerfristig eher von der schmuddeligen Kehrseite offenbaren könnte, wurmt den Politiker. Mit dem ehemaligen Hotel oder den Baracken der Hobbywerkstatt, findet er, gibt es deutliche „Schandflecke, die möglichst schnell verschwinden müssen“.