Gelsenkirchen. Am Freitag erarbeiteten 50 Seniorinnen und Senioren aus Schalke im Rahmen der 4. Seniorenkonferenz des LiW-Projektes neue Ansatzpunkte, um ihren Stadtteil lebenswerter zu machen.

Martina Mail vom Seniorennetz der Stadt Gelsenkirchen brachte zu Beginn der vierten Seniorenkonferenz des LiW-Projektes (Lebensqualität Älterer im Wohnquartier) das Ziel der Treffen der älteren Generation auf den Punkt. „Helfen sie uns, Schalke anzureichern, Schalke zu verbessern und Schalke zu verschönern.“

In fünf angeregten Diskussionsrunden trafen sich rund 50 Seniorinnen und Senioren aus dem Stadtteil, um das Projekt der Fachhochschule Dortmund voranzutreiben. „Schalke ist ein Mikrokosmos des Ruhrgebietes. Wir finden hier Gegebenheiten vor, die exemplarisch für die Region gelten mit Hinblick auf Migranten-Anteil, Senioren-Anteil und allen weiteren wichtigen Variablen“, erklärt der wissenschaftliche Leiter des Projektes, Dr. Dietmar Köster.

Lebensumfeld selbst gestalten

Seit das Projekt im Mai 2010 gestartet ist, hat sich schon jede Menge getan. Wichtige Themenschwerpunkte sind erarbeitet worden, 1000 Seniorinnen und Senioren des Stadtteils wurden befragt und erste Reaktionen der Stadt hat es auch schon gegeben. „Wohnen“, „gemeinschaftliches Zusammenleben“, „Öffentlichkeitsarbeit“, „Mobilität und Verkehr“ und „Sicherheit und Sauberkeit“ sind die Themen, mit denen sich die Senioren der Stadtteile „Schalke-West“ und „Schalke-Ost“, also von Bismarckstraße im Westen bis Schürenkamp im Osten und von der Bahnlinie am Schalker Markt im Norden bis zum Musiktheater im Süden befassen wollen.

„In den neun Konferenzen wollen wir so weit kommen, dass wir ein Modell entwickeln, wie es im Ruhrgebiet und in mit Schalke vergleichbaren Stadtteilen möglich ist, Senioren zu ermutigen, ihr Lebensumfeld selbst zu gestalten, um es ihren Bedürfnissen anzupassen“, sagt Prof. Dr. Harald Rüßler, der das Gesamtprojekt leitet.

Problemstellen vor Ort anschauen

In Kleingruppen, die sich ganz nach Interessen der Konferenzteilnehmer zusammensetzten, diskutierten die Senioren des Stadtteils die Themen, die ihnen unter den Nägeln brennen. Melanie Weckmann hatte alle Hände voll zu tun, die „Sicherheit und Sauberkeit“-Gruppe zu moderieren. Zu viele Brennpunkte gibt es. Da ist von „skurrilen Gestalten“ in den Abendstunden an Bolzplätzen und anderen neuralgischen Punkten die Rede, aber auch von schlechten Ampelschaltungen, wenn es um die Überquerung von Overweg- und Kurt-Schumacher-Straße geht. „Sicherheitsgefühl ist besonders zentral, denn wenn es die Senioren empfinden, führt das zu mehr Teilhabe, weil sie vor die Tür gehen“, erklärt Dr. Köster.

Protokollant Rößler kam mit dem Schreiben fast nicht mehr nach und sieht sein Projekt auf einem sehr guten Weg. „In der kommenden Sitzung werden wir einen Spaziergang durch den Stadtteil machen und uns die Problemstellen direkt vor Ort anschauen.“ Das wird dann am 29. März von 14 bis 18 Uhr sein.