Gelsenkirchen. . 2000 Besucher waren von den Weihnachtskonzerten der Neuen Philharmonie Westfalen begeistert. Fast drei Stunden lang gab es im MiR Highlights aus Oper- und Konzertliteratur, witzige Weihnachtserzählungen und Kinderchorgesang, begleitet von einer gelungenen Videoprojektion im Hintergrund.
Die Kerzen an den Tannenbäumen funkelten mit der Musik um die Wette. Das Musiktheater im Revier hatte sich einmal mehr in sein festlichstes Gewand geworfen und die Bühne in eine romantische Winterweihnachtslandschaft verwandelt. Zwischen Lichterschein, Schlitten, Geschenkpaketen und Glitzersternen musizierte die Neue Philharmonie Westfalen ein glänzendes Programm. Am Ende gab es dafür stehende Ovationen.
Fast drei Stunden lang Highlights aus Oper- und Konzertliteratur, witzige Weihnachtserzählungen und Kinderchorgesang, begleitet von einer gelungenen Videoprojektion im Hintergrund. Allein in Gelsenkirchen erreichte der veranstaltende Verein der Freunde und Förderer der Neuen Philharmonie in zwei Konzerten rund 2000 begeisterte Menschen. Und nicht nur das Konzept, das verstärkt auf weihnachtliche Kompositionen setzte, auch die Qualität der künstlerischen Interpretation stimmte. Generalmusikdirektor Heiko Mathias Förster ließ mit Verve frisch musizieren.
Schokoladensüße Erzählungen
Ein klarer Akzent gleich zu Beginn: Zehn wohltönende Blechbläser überzeugten mit den traditionellen Melodien „Adeste fideles“ und „Away in a manger“. Dramaturg und Hornist Michael Vesper moderierte in charmantem Plauderton das Häppchen-Menü, machte auf den klanglichen Kontrast zwischen Joseph Haydns brav getragenem 2. Satz aus der Sinfonie „Mit dem Paukenschlag“ und Carl Maria von Webers schauerromantischer Ouvertüre zur Oper „Der Freischütz“ hin.
Das Weihnachtskonzert hat Tradition. Zu dieser gehört auch der wunderbare Recklinghäuser Vorleser Michael van Ahlen, der Jahr für Jahr herrliche Weihnachtsgeschichten ausgräbt, diesmal u.a. eine schokoladensüße Erzählung rund um die Figuren Gubor und Lindt. Zum Dahinschmelzen!
Internationale Weihnachtslieder
Aus traurigem Anlass konnte MiR-Mezzosopranistin Anke Sieloff, ihr Vater verstarb vor wenigen Tagen, nicht auf der Bühne stehen. Mezzo Anna Agathonos, ein ehemaliges Ensemblemitglied, überzeugte mit warmem Timbre und zartem Vibrato. Als echter Abräumer erwies sich der mexikanische Spitzentenor Sergio Blazquez, der trotz leichter Erkältung furios in die Höhe ging beim populären „Nessun Dorma“.
Als brillanter Solist gehörte die Bühne dem Konzertmeister der Philharmonie, Andras Agoston, im 3. Satz von Peter Tschaikowskys Violinkonzert op. 35. Agoston, den das Orchester in drei Monaten leider in den Ruhestand verabschieden muss, ließ den Bogen atemberaubend dynamisch über die Saiten tanzen.
Ein Potpourri internationaler Weihnachtslieder intonierte der Städtische Kinder- und Jugendchor Recklinghausen, bevor das ganze Haus gemeinsam, auch das eine schöne Tradition, Deutschlands wohl bekannteste Weihnachtsweise „Stille Nacht“ anstimmte.
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