Das Große Haus des Musiktheaters meldet beim Weihnachtskonzert der Philharmonie zweimal ausverkauft

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© Cornelia Fischer

Das größte Problem war beim (zweimal ausverkauften) Weihnachtskonzert der Neuen Philharmonie Westfalen das Anzünden der Kerzen am sechsarmigen Leuchter: Es gehört inzwischen zum Ritual dieses Programms im Großen Haus, dass der Dirigent - diesmal GMD Heiko M. Förster - diese Prozedur auf der Bühne übernimmt. Es werde Licht. . . für den Vorleser Michael van Ahlen. Auch er ist längst "Pflicht" für den langen, aber nie langweiligen Abend um das große Halleluja der weihnachtlichen Botschaft.

Die drei Solisten garantierten ausnahmslos Ohrvergnügen: Hrachuhi Bassenz, Sopran, Sergio Blazquez, Tenor, und Caroline Fischer, Klavier, polierten die jeweilige Literatur blank, blitzend und bravourös. Giacomo Puccinis schmelzende Arienhits aus der an den Weihnachtstagen spielenden Oper "La Boheme" waren ebenso hohe Niveau-Kostproben wie Schumanns erster Satz aus seinem populären a-moll-Konzert und die Liszt-Zugabe (auf dem Ferrari-roten Steinway-Schmuckstück). Im Verbund mit dem Orchester schuf das Trio festlichen Wohlklang. Beifallsstürme!

Aber auch der Gelsenkirchener Kinderchor (Einstudierung: Alfred Schulze-Aulenkamp), Erzähler/Vorleser Michael van Ahlen mit zwei Texten und schließlich die Philharmonie selbst unter einem inspiriert, flexibel animierenden, die Kostkarkeiten betonenden Dirigenten Heiko M. Förster. Er moderierte das Programm, in dem sich unter dem Obertitel "Eine musikalische Schlittenfahrt" Schillerndes und Begeisterndes, Winterliches und Traumhaftes sinnvoll vereinte.

Leopold Mozart lieferte mit seinen programmatischen, anekdotischen Schlittenklängen (ein Spaß für die Percussionsmusiker) den Überbau, Josef Strauss' Polka "Winterlust", Leroy Andersons Schnee-Fahrt, Julius Fuciks "Winterstürme"-Walzer und Peter I. Tschaikowskys Ballett-Sätze aus dem "Nussknacker" u.a. - eine attraktive Auswahl, die zum Finale mit der "Stillen Nacht" (Kinderchor) zu den Herzen der Menschen überleitete. HJL