Gelsenkirchen.
Was passiert, wenn man die Weihnachtsgeschichte mal aus einer ganz anderen Perspektive erzählt? „Was haben wohl die Viecher im Stall dazu gesagt?“, haben sich André Wülfing und Markus Kiefer gefragt.
Im Rahmen der Reihe „lichterloh“ präsentierten die beiden Künstler am Samstag das etwas andere Krippenspiel im Consol Theater in Bismarck. In der lauschig-gemütlichen Kellerbar lasen sie das Theaterstück „Ox und Esel“ von Norbert Ebel, bei dem die Geschichte der Geburt Jesu aus der Sicht der Tiere erzählt wird.
Eltern beim Weihnachts-Shopping
Voller Heißhunger stürzt sich der Ochse – gespielt von Markus Kiefer – auf seinen Futtertrog. Doch plötzlich schreckt er zurück. Da verbirgt sich etwas zwischen dem Heu (besonders liebevoll dargestellt durch Spaghetti-Nudeln). In der Krippe liegt ein kleines Menschenkind. „Vielleicht ist es ja das Jesuskind, ist doch jetzt die Zeit für sowas“, meint der Esel – gespielt von André Wülfing. Aber wo sind bloß Josef und diese Mechthild... – oder Michaela... – oder doch Maria?
Da die Eltern auf unbestimmte Zeit auf Weihnachtseinkauf oder Volkszählung sind, müssen sich Ox und Esel um das kleine Kind kümmern. Aber das ist gar nicht so einfach. Das Baby schreit ohne Ende, will gefüttert werden und dann ist es auf einmal ganz nass. „Übergelaufen, zu viel Milch“, erklärt der Ochse.
Josef und Mechthild
Und damit nicht genug. Vor dem Stall sind überall Soldaten, geschickt vom bösen König „Herr Rodes“, die das Kind mitnehmen wollen. Dazu kommen noch drei verwirrte Könige, die einem Stern hinterherlaufen und einen „Matthias“ suchen.
So beschließen die beiden Stalltiere, das kleine Etwas so lange zu beschützen bis „Josef und diese Mechthild“ wieder aufgetaucht sind. „Ob es sich seine Eltern anders vorgestellt hat?“, fragt der Esel. Mag sein. Das Publikum war jedenfalls von dem Krippenspiel der anderen Art begeistert und belohnte die Künstler am Ende mit großem Applaus.