Gelsenkirchen.

Es ist eines der einschneidendsten und traurigsten Ereignisse in der Geschichte der Menschheit. Zehn Jahre ist es her, dass Terroristen zwei Flugzeuge in die beiden Türme des World Trade Centers in New York steuerten, die Gebäude damit zum Einsturz brachten und sich und mit ihnen tausende Unschuldige in den Tod rissen.

Das Verhältnis von Christen und Muslimen wurde nachhaltig erschüttert, die folgenden kriegerischen Reaktionen der Amerikaner sorgten abermals für unzählige Opfer. Zehn Jahre nach den verheerenden Anschlägen werden die Menschen in Gelsenkirchen den Opfern des 11. September 2011 gedenken und gemeinsam beten. Aber sie werden nicht nur beten, sondern auch feiern. Feiern, um zu zeigen, dass es auch anders geht. Dass es ein friedliches Miteinander aller Kulturen und Religionen geben kann.

Der Interkulturelle Arbeitskreis Gelsenkirchen (IKA) plant seit einem Jahr das am 11. September ab 14 Uhr auf dem Margarethe-Zingler-Platz stattfindende Internationale Friedensfest 2011. „Wir sind Friedensreligionen und genau das wollen wir mit dem Miteinander bei diesem Fest zeigen“, sagt Kirsten Sowa, Pfarrerin der evangelischen Gemeinde Rotthausen.

Zirkus-Workshop und Rap-Projekt

Mit dabei sind neben den christlichen Gemeinden der Stadt auch die jüdische Gemeinde und Muslime. „Wir wollen, dass die Menschen ins Gespräch kommen. Vor allem die Kinder, denn wir wollen etwas für die Zukunft schaffen“, sagt Sowa. Entsprechend bunt ist das Programm. Nach dem Friedensgebet gibt es bis 17 Uhr großes Treiben auf dem ganzen Platz.

Einen Zirkus-Workshop für Kinder wird es ebenso geben, wie ein Rap-Projekt für Jugendliche. Natürlich gibt es bei dem Fest, das mit Mitteln des Bundesministeriums des Innern finanziert wird und mit Hilfe des Integrationsbeauftragten der Stadt Mehmet Ayas und seinen Mitarbeitern organisiert wird, auch kulinarische Köstlichkeiten aus allen Kulturkreisen.

„Wenn man so einen Tag gemeinsam begeht, kann man Grenzen verschwinden lassen und Vorurteile abbauen“, erklärt Judith Neuwald-Tasbach, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen. Weggewischt haben die Organisatoren die Grenzen zwischen den Religionen schon mit der Auswahl des Logos für ihr Fest. Zwei Friedenstauben halten eine Schnur mit ihren Schnäbeln, an denen die Symbole der drei Religionen hängen. „Es geht nur miteinander. Reißt die Schnur, fällt nicht nur eine Religion, sondern alle“, sagt Neuwald-Tasbach.