Gelsenkirchen. . Melek Topaloglu erhielt am Samstag den Migradonna-Preis für ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Vorsitzende des Vereins “Eltern für Eltern - Brücke“ in dem Sie sich um die Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Gelsenkirchen kümmert.
Melek Topaloglu kümmert sich als Vorsitzende des Vereins „Eltern für Eltern – Brücke“ Tag für Tag um die Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Gelsenkirchen. Für ihre ehrenamtliche Tätigkeit, die sie neben Familie und Studium leistet, wurde sie am Samstag mit der „Migradonna“ ausgezeichnet. „Der Preis für starke Frauen“ wird für besonderes ehrenamtliches Engagement in der Migrations- und Integrationsarbeit verliehen.
Preis gegen Diskriminierung
Topaloglu ist bereits die vierte Preisträgerin, die die Migradonna (eine Skulptur der kroatischen Künstlerin Pamela Ivankovic in japanischer Raku-Technik) entgegengenommen hat. Verliehen wird die Auszeichnung durch die Gelsenkirchener Migranteninitiative (GEMI), dem Internationalen Frauencafé im Lalok und durch den Integrationsbeauftragten der Stadt, Mehmet Ayas. Letzterer lobte in seiner Rede während der Preisverleihung in der Flora, die Idee, die hinter dem Preis steht und auch in der aktuellen Sarrazin-Debatte eine Rolle spielt: „Die Migradonna richtet sich auch gegen alle Versuche, Menschen ethnisch zu diskriminieren.“
Dass der Preis einmal diesen Stellenwert bekommen würde, hätten sich die Verantwortlichen nicht erträumen lassen. „Der Preis ist aus einer Schnapsidee entstanden und heute ist er fest in der Stadt etabliert“, so Mitinitiatorin Venetia Harontzas vom Internationalen Frauencafé. Überreicht wurde die Migradonna durch Zülfiye Kaykin, Staatsministerin für Integration im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales. Kaykin ist selbst mit neun Jahren aus der Türkei ins Ruhrgebiet gekommen und kennt die Integrationsarbeit auf kommunaler Ebene bestens. Kaykin: „Wir legen auf die Migrantenselbstorganisation als Landesregierung einen Schwerpunkt.“
Eltern ins Schulleben einbinden
Diese Nachricht wird Melek Topaloglu, die ihre Auszeichnung überrascht und gerührt zugleich entgegen nahm, freuen. Die 40-Jährige bemüht sich mit dem Verein „Eltern für Eltern“ nämlich darum, Eltern in das Schulleben ihrer Kinder einzubinden und animiert sie dazu, sich in Schulgremien einzubringen. Das Besondere an dem Verein: Sowohl die Gründungsmitglieder als auch der aktuelle Vorstand werden von Frauen gebildet.
In ihrer Danksagung hob Melek Topaloglu den besonderen Stellenwert von Frauen mit Migrationshintergrund in der Gesellschaft hervor: „Wir haben besonderes Potenzial, nicht nur weil wir zweisprachig aufgewachsen sind, sondern weil wir uns immer wieder neu beweisen müssen.“ Das Rahmenprogramm in der Flora stand mit Chansons von Kerry Flenske, türkischen Liedern und Tanz ebenfalls ganz im Zeichen der Frau. Moderatorin Nermin Akin, die die Migradonna 2008 bekommen hat, erinnerte an die Geschichte des Internationalen Frauentages, in dessen zeitlicher Nähe der Preis bewusst verliehen wird und der sich am 8. März zum 100. Mal jährt.