Gelsenkirchen. . Wer denkt, die Fachhochschule Gelsenkirchen würde sich über die Semesterferien Staub ansetzen, irrt. Zwar laufen in dieser Zeit nur ein Bruchteil der Personen über die Gange wie üblich. Dennoch finden sich Einige, die noch arbeiten oder forschen.
Die Fachhochschule setzt in den Semesterferien Staub an? Von wegen. Zwar läuft in diesen Tagen nur ein Bruchteil der Personen über die Gänge wie üblich, aber dennoch verfällt die Einrichtung während der vorlesungsfreien Zeit nicht in einen „Sommerschlaf“.
Die Studierenden
Natürlich gibt es auch fleißige Studenten, die in der vorlesungsfreien Zeit in der Bibliothek in ihre Bücher schauen. Einige suchen dort aber auch im Internet nach einem Praktikumsplatz. Viktoria und Sebastian (beide 22, beide aus Erle, beide 2. Semester Medieninformatik) etwa. „Ich glaube ich habe was. Mit Bezahlung! Ich muss da anrufen“, freut sie sich in Richtung ihres Kommilitonen, zückt ihr Handy und eilt nach draußen auf den Flur.
Andere Studenten steigen der FH aufs Dach: An den Solarmodulen hantiert der wissenschaftliche Mitarbeiter Thomas Nierhoff mit drei Elektrotechnik-Studenten: „Wir wollen die Kennlinie des Solargenerators aufnehmen, um die Leistung zu bestimmen.“ Marius (26) und Vytautas (25) von der technischen Universität Gediminas in Wilna (Litauen) und der Essener Sebastian (24) schreiben gerade ihre Bachelorarbeit über dieses Thema. Die Arbeit auf dem Dach gehört zum praktischen Teil. Auch in der mechanischen Werkstatt tüfteln Studierende für ihren Abschluss.
Der Präsident
Hochschulpräsident Dr. Bernd Kriegesmann kommt ohne Krawatte in sein Büro. Diesen Luxus gönnt er sich nur in der vorlesungsfreien Zeit. Ansonsten: „Man arbeitet eigentlich ganz normal durch. Ich setze mich zum Beispiel mit den Ministerien auseinander.“ Außerdem gilt es, Kollegen zu Beamten auf Lebenszeit zu berufen oder neue Lehrangebote zu entwickeln. Hinzu kommen Abstimmungsgespräche im IT-Bereich und zur dualen Ingenieurausbildung bei einem großen Arbeitgeber. Dann gibt es da noch das Interview anlässlich der Hertener Klimatage und und und. „Der Vorteil im Moment ist, dass ich wenig Abendtermine habe“, sagt Kriegesmann. Mit ganz oben auf der Agenda stehen auch die Vorbereitungen für die Umbenennung der Fachhochschule Gelsenkirchen in Westfälische Hochschule zum 1. März 2012: „Das ist natürlich viel Organisationsarbeit.“
Die Mensa
In der vorlesungsfreien Zeit kommt die Großküche mit der Hälfte des Personals aus. Sonst bereitet die Mensa täglich 1300 Mahlzeiten zu, aktuell sind es höchstens 300. „Zwischendurch probieren wir Sachen aus, letzte Woche zum Beispiel Chicken Frizz“, sagt Küchenchef Lars Biewald. Das Hähnchenfleisch in Pommes-Form sei gut angekommen und werde bei den weiteren Planungen berücksichtigt. „Ansonsten holen wir Angebote für Aktionswochen ein – demnächst soll es eine Dessertwoche geben – und sprechen mit Lieferanten und Spediteuren“, erklärt Biewald. Außerdem sind die Kassen von USB- zurück auf Online-Betrieb umgestellt worden, nachdem neue Datenleitungen verlegt worden waren. Und im Flur neben der Mensa ist ein moderner Getränkeautomat aufgestellt worden, der unter anderem auch isotonische Getränke ausgibt.
Der technische Dienst
Alle Hände voll zu tun hat auch Dirk Biedenbeck vom technischen Betriebsdienst. Zum Beispiel zieht das Sprachenzentrum der FH gerade um. Biedenbeck rechnet mit noch vier Wochen Bauzeit. „Der Boden musste auch aufgestemmt werden – das geht nicht während der Vorlesungszeit.“ Neben diversen anderen Ausbesserungsarbeiten an den Gebäuden wartet Dirk Biedenbeck darauf, dass er den für 150.000 Euro angeschafften Elektrolyseur im Wasserstofflabor installieren kann: „Wir warten noch auf das letzte Gutachten. Mit Wasserstoff ist nicht zu spaßen.“ Mit dem Gerät ist die FH autark und kann das Gas selber produzieren.
Die Einschreibung
Im erstmalig eingerichteten Aktionszentrum „Immatrikulation“ bekommen zukünftige Studierende Unterlagen, die sie ausgefüllt beim Einschreibe-Desk des Studierendensekretariats vorlegen müssen. Wenn alles seine Ordnung hat, werden sie beim Ticket-Terminal mit der Ausgabe des elektronischen Studierenden-Ausweises belohnt.
Die Werkstatt
Die mechanische Werkstatt führt auch in den Ferien Arbeiten für die verschiedenen Fachbereiche der Fachhochschule aus. „Wir fertigen etwa Absperrgitter für die Fluchtwege, damit die Leute bei einem Brand nicht zurück ins Gebäude rennen“, sagt der Leiter Ulrich Knoop.