Gelsenkirchen. Am Donnerstag wurde das neue Gebäude der FH Gelsenkirchen offiziell eingeweiht. 2003 war im alten Gebäude eine zu hohe PCB-Belastung festgestellt worden. NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze musste die Teilnahme an der Eröffnung absagen.

Seit September 2010 wird in diesen Räumlichkeiten schon regulär studiert und gearbeitet, doch offiziell wurde der große Schlüssel erst am Donnerstag (28. April) übergeben: Ab jetzt gilt das neue Gebäude der Fachhochschule hochoffiziell als fertiggestellt.

Das wollte man hoch im Stadtnorden eigentlich mit NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze feiern, doch die musste ihre Teilnahme wegen aktueller Ereignisse kurzfristig absagen. Für sie sprang Annette Storsberg, Abteilungsleiterin für den Bereich Finanzen beim Wissenschaftsministerium, ein, um an der Seite von Oberbürgermeister Frank Baranowski den FH-Mitarbeitern und Studierenden ihre Glückwünsche zu übermitteln.

Baranowski erinnerte sich noch gut an den Schock, als im Jahr 2003 im „alten“ FH-Gebäude eine zu hohe PCB-Belastung festgestellt wurde: „Damals war die Frage, ob man das Gebäude saniert oder neu baut. Und ich bin froh, dass man sich für den Neubau entschieden hat.“

Lichtdurchflutete Räume

Als besonders positiv hob der OB die lichtdurchfluteten Räume sowie den „unverbauten Blick auf die sattgrüne Umgebung“ hervor. Genau den hatte auch Architekt Claus Weinhart vom Team Brechensbauer, Weinhart und Partner aus München vor Augen, als er gemeinsam mit den Kollegen den Bau konzipierte. „Es war sicher keine leichte Aufgabe, auf so wenig Grundfläche ein Gebäude mit 13.000 Quadratmetern Nutzfläche zu schaffen“, so Weinhart. Betont transparent und schwebend habe man das Gebäude geplant. „Und die grüne Farbe haben wir deshalb gewählt, weil hier so viel Grün drumherum ist und dies zur Integration der Fachhochschule in die Umgebung beitragen soll.“

Kinderkrankheiten sind noch vorhanden

Den Jubelarien setzte FH-Präsident Prof. Dr. Bernd Kriegesmann allerdings auch ein paar Anekdoten aus dem Alltag entgegen: „Nicht immer sind die vielen Fenster ein Segen, einige fühlen sich hier wie im Aquarium“, sagte er schmunzelnd und erwähnte, dass kurzfristig Teppiche organisiert werden mussten, um den Schall im Gebäude etwas zu dämpfen. Wie auf Kommando fing im „Multifunktionsraum“, wo die Feier stattfand, plötzlich das Licht an zu flackern. Auch das wohl keine Seltenheit in der FH. „Das sind eben die Kinderkrankheiten. Aber wir haben solche Probleme stets kontrovers, aber lösungsorientiert diskutiert“, sagte Kriegesmann mit Blick auf Markus Vieth vom Bau- und Liegenschaftsamt (BLB), der die Rolle des Bauherrn übernommen hatte und am Donnerstag symbolisch den riesigen Schlüssel zum Gebäude überreichte. „In der Summe sind wir mit dem Ergebnis und dem Gebäude sehr zufrieden“, schob der FH-Präsident schnell hinterher.

Und lud dann ebenso schnell zum Feiern ein...