Gelsenkirchen.. 50 Firmen-Aussteller teilten sich am Mittwoch das gut besuchte Foyer der FH. Vor allem bei großen und allgemein bekannten Unternehmen wie MAN, Hella oder Siemens war der Andrang der Studierenden groß, teilweise bildeten sich kleine Schlangen.
Ralf Wilms (32) hat selber mal studiert. Sogar hier an der Fachhochschule Gelsenkirchen, Studiengang Journalismus und Technik-Kommunikation. Den gibt es mittlerweile gar nicht mehr. Journalismus und PR studiert man heute in Buer. Und auch der Ort, an dem die fünfte Auflage der Jobmesse „Karrieretag“ in diesem Jahr stattfindet, ist neu. Das geräumige Foyer des Neubaus eignet sich besser für so eine Veranstaltung als der „Schlauch“ nebenan.
„Die meisten fragen ,Kann ich mit dem Bachelor was anfangen, oder brauche ich einen Master-Abschluss?’“, verrät Ralf Wilms, der nach seinem eigenen Bachelor-Abschluss 2006 zu MAN in die Personalabteilung wechselte. „Head of Recruiting & HR-Marketing/ Group Human Resources“ steht auf seiner Visitenkarte. Viele Unternehmen würden den Master mit einem Diplom gleichsetzen, so Wilms, und dementsprechend suchen. Das seien dann aber spezielle Ingenieursstellen.
Infomaterial großzügig verteilt
50 Firmen-Aussteller teilten sich am Mittwoch das gut besuchte Foyer der FH. Vor allem bei großen und allgemein bekannten Unternehmen wie MAN, Hella oder Siemens war der Andrang der Studierenden groß, teilweise bildeten sich kleine Schlangen. Infomaterial wurde gewohnt großzügig verteilt. Ebenfalls beinahe schon obligatorisch bei so einer Messe: der Bewerbungsmappencheck.
Die beiden jungen Männer, die sich mit Michael Marr (43), Personalleiter bei Hella, unterhalten, interessieren sich dafür, ob sie bei dem Automobilzulieferer ihre Bachelor-Arbeit schreiben können. „Wir setzen dafür nicht voraus, dass man vorher ein Praktikum bei uns gemacht hat“, sagt Marr. Neben den entsprechenden Noten im Vordiplom („BWL oder technisch“) sei vor allem das Interesse, die „aktive Begeisterung“ ausschlaggebend. Auch bei anderen Unternehmen ist die Nachfrage nach einer Bachelor-Arbeit im Betrieb beim Karrieretag groß.
Vergütetes Praxissemester?
Marie Pielmeier (24) und Marcin Klekot (32) vom Informatik-Unternehmen Sirrix haben einen etwas abseits gelegenen Stellplatz zugeteilt bekommen. Dementsprechend gering ist der Andrang. „Ein Student hat nach einem vergüteten Praxissemester gefragt“, sagt Marcin Klekot. Das sei durchaus möglich, aber „über die Höhe muss der Chef entscheiden“.
„Persönliche Kontakte sind immer wichtiger geworden“, sagt MAN-Mann Ralf Wilms. Er weiß aus Erfahrung: „Ich bekomme morgen eine Flut von E-Mails. Die Studierenden schicken direkt ihre Bewerbungsunterlagen.“