Wo sollen die Studierenden der Fachhochschule im Neubau an der Neidenburger Straße lernen? In der Cafetria ist’s nicht erwünscht: Die sei, so steht’s auf einem Aufsteller, ein „Erholungs- und Kommunikationszentrum“. In ddIn ddd
Warum darf ich in der Lounge nicht lernen? Warum sind die Brötchen so schnell weg? Und warum ist der Kaffee teurer geworden?
Zum ersten Mal wählen die Studierenden der Fachhochschule Gelsenkirchen in der nächsten Woche ihr Studierendenparlament (StuPa) mittels einer neu organisierten Listenwahl. Das System stellte das StuPa bei der Vollversammlung am Mittwoch im Großen Saal des Neubaus vor. Außerdem kommentierten die etwa 200 Studierenden die Punkte auf der Tagesordnung, wie zum Beispiel die Lernmöglichkeiten im Neubau und die Gastronomie. Auch das NRW-Ticket und die Voraussetzungen für Masterstudiengänge wurden diskutiert.
Andere Räume werden abgeschlossen
Am meisten Gesprächsstoff lieferte jedoch die Lernsituation im Neubau an der Neidenburger Straße, der im Sommer für den Fachhochschulbetrieb freigegeben worden ist. Für Erheiterung und Kopfschütteln gleichermaßen sorgt die Lounge im Foyer. Der dortige Aufsteller weist die modern gestaltete Cafeteria als eine „Erholungs- und Kommunikationszone“ aus. „Zum Arbeiten und Lernen“, so der Reiter weiter, sollen die angehenden Akademiker „andere Räumlichkeiten“, wie etwa die Mensa nutzen.
Andere Räume jedoch, so die Aussage einer Studierenden in der Vollversammlung, würden nach Vorlesungsende rigoros abgeschlossen. Ob die Mensa ein geeigneter Raum zum Lernen ist, sei mal dahingestellt. Außerdem, so weitere Meldungen, gebe es nicht genügend Steckdosen für Laptops und es fehle an Tischen und Bänken auf den Fluren. Kurzum: Einige Studenten haben das Gefühl, dass die FH eine „Pendler-Uni“ bleiben wolle, dass ihnen quasi nahegelegt werde, das Gebäude sofort nach Vorlesungsende zu verlassen. Allein deshalb, sagt ein Student, würden einige seiner Freunde sogar darüber nachdenken, die Hochschule zu wechseln.
Schüler vom Berufskolleg kaufen Studis Brötchen weg
Ein Dorn im Auge sind einigen Studenten auch die Schüler des benachbarten Hans-Schwier-Berufskollegs, die zur Mittagspause in die FH kämen. Ausverkaufte Brötchen und lange Schlangen in der Mensa seien die Folge. Die erhöhten Essens-Preise für Externe seien kein Gegenmittel, wenn das Personal an der Kasse die Studentenausweise nicht kontrolliere. In Sachen Gastronomie wurden außerdem angezogenen Kaffeepreise und fehlende Getränkeautomaten angeführt.
Keine Meldungen gab es hingegen beim Thema Studiengebühren. So wie es aussieht, müssen die nämlich nur noch einmal gezahlt werden. Für Unmut in der Hochschulpolitik sorgen hingegen die Kriterien für Masterstudiengänge, die die Hochschulen jedes Jahr neu festlegen könnten. Die Wortmeldungen nahmen die AStA-Vertreter und der aktuelle Vorstand des StuPa auf.
Das StuPa ist das höchste beschlussfassende Wahlgremium der verfassten Studierendenschaft an der FH Gelsenkirchen. Die Vollversammlung, zu der das StuPa jedes Semester einlädt, sei die „Kommunikationsbrücke“ zwischen der AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss), dem StuPa, den Fachschaften und den Studenten, so Björn Jadzinski, stellvertretender Vorsitzender. Die Wahlen sind vom 8. bis 10. Dezember.