Gelsenkirchen. . Bärbel und Hermann Kampermann besitzen in Gelsenkirchen eine Gärtnerei. Mit den milden Temperaturen im Mai geht der Verkauf von Sommerblumen los. Die WAZ schaute dem Ehepaar im Rahmen der Serie “Eine Stunde“ bei der Arbeit über die Schultern.

Bärbel Kampermann (43) arbeitet gegen den gelben Blütenstaub an. Mit einem feuchten Tuch wischt sie im Verkaufsraum die Blätter der Begonien sauber, damit die Blumen „atmen“ können. „Mit lauwarmem Wasser abduschen geht auch, aber nicht bei Begonien“, sagt die Ehefrau von Gärtnerei-Besitzer Hermann Kampermann.

Der steht im Gewächshaus dahinter und wirft einen Blick auf die Geranien, die Ende Januar eingetopft worden sind. Trend Neon Blue, Astra oder Belmonte Hot Pink heißen die Sorten. „Die Geranien werden gerade abgehärtet, der Verkauf läuft hauptsächlich jetzt im Mai“, sagt der 43-Jährige. Noch bis Mitte des Monats besteht Frostgefahr und Sommerblumen vertragen keinen Nachtfrost. Deshalb werden die Geranien nach und nach an die Außentemperaturen gewöhnt.

Saison beginnt im Mai

Sabine Haupt (43) bereitet Grün für die Blumensträuße vor, die die Kunden im Verkaufsraum an der Oststraße 100 in der Resser Mark erstehen können. Sie nimmt immer mehrere Ruskus-Halme auf einmal, schneidet mit einem Messer die Seitentriebe an den Stielenden ab und bürstet sie im Spülbecken anschließend sauber.

„Wir stehen kurz vor dem Verkauf unserer Sommerblumen“, sagt Hermann Kampermann. Die Saison geht im Mai los, das Stutzen und der Rückschnitt von Klassikern wie Geranien, Petunien, Margeriten und Fuchsie ist abgeschlossen, jetzt stehen Pflegearbeiten und das Entfernen von Vorblüten und gelben Blättern auf dem Programm. „Ausputzen“ nennt der Fachmann das.

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Von DerWesten

Hinter dem Gerbera-Haus liegt das Rosen-Haus. „Kräftige Stiele werden täglich geerntet und in den Verkauf gegeben“, sagt der Chef. In einer der etwa zehn Reihen im Gewächshaus knickt Michael Schröder (34) Rosen der Sorte Autumn Breeze um, die noch nicht so weit sind. Und das hat seinen Sinn. „Der höchste Punkt muss immer das Auge sein. Abgeknickte Blätter müssen unter dem höchsten Punkt liegen“, erklärt der Gärtnerei-Mitarbeiter das Verfahren. So kann die Rose kräftig wachsen. „Die Blätter sind der Motor der Pflanze. Sie sammeln Sonnenlicht und bauen Zucker auf“, so Kampermann.

30 Meter lange Gänge

Die Zange von Michael Schröder ist mit Klebeband umwickelt, „damit der Stiel nicht reißt“. Die Grünabfälle wirft er in eine Plastikbox, die an einer Schiene am Dach des Gewächshauses befestigt ist. So kann er sie bequem weiterschieben, wenn er sich durch die mehr als 30 Meter langen Gänge arbeitet. Zwischen zwei und zweieinhalb Stunden braucht er für eine Reihe dieser Sorte. „Bei dichterer Bepflanzung kann es auch mal länger dauern.“

Hermann Kampermann hat Post bekommen. Im Paket: Verschiedene „Nützlinge“. „Die Raubmilbe frisst die rote Spinne und andere Schädlinge“, erklärt der Gärtner die „Biowaffen“. „Da sieht man wieder so einen kleinen Renner“, deutet er auf ein mikroskopisch kleines Etwas, das gerade noch mit dem bloßen Auge zu erkennen ist. „Die Tüte wird ins Dickicht gehängt und in vier bis sechs Wochen wandern die Milben aus“, erklärt Kampermann den Kampf gegen das Ungeziefer.

1 Stunde in der Gärtnerei

Die Gärtnerei Kampermann
Die Gärtnerei Kampermann © WAZ FotoPool
Der große Wassertank zur Bewässerung der Pflanzen.
Der große Wassertank zur Bewässerung der Pflanzen. © WAZ FotoPool
Der große Wassertank zur Bewässerung der Pflanzen.
Der große Wassertank zur Bewässerung der Pflanzen. © WAZ FotoPool
Hubert Kampermann
Hubert Kampermann © WAZ FotoPool
Eine Dose mit Schädlingsbekämpfern.
Eine Dose mit Schädlingsbekämpfern. © WAZ FotoPool
Das Bewässerungssystem
Das Bewässerungssystem © WAZ FotoPool
Werkzeug
Werkzeug © WAZ FotoPool
Päckchen mit Insekten, die Schädlinge fressen sollen.
Päckchen mit Insekten, die Schädlinge fressen sollen. © WAZ FotoPool
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Hermann Kampermann
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Michael Schröder
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Sabine Haupt
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ISabine Haupt
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Bärbel Kampermann
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Bärbel Kampermann
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Die Düngung der Pflanzen und die Steuerung der Lüftungsklappen erfolgt indes Computer-gesteuert. Bruder Hubert Kampermann (51) wässert die Petunien per Hand. „Die eine braucht mehr, die andere weniger. Man kann nicht alles automatisieren."