Gelsenkirchen. Das schöne Wetter lockte am Samstag zahlreiche Besucher auf den dritten “Blumen- und Gartenmarkt“ in die Gelsenkirchener City. Das Angebot war vielseitig, neben bunten Blumen wurden auch Samen, Knollen und Kräuter angeboten.

„Ach herrje, was ist denn hier los?“, fragte eine ältere Dame und packte blitzartig den Arm ihres Mannes, als könnte sie den Gatten in der Menschenmasse verlieren. Tatsächlich war es am Samstag schon kurz nach Öffnung des dritten „Garten- und Blumenmarktes“ gerappelt voll auf der Bahnhofstraße. Vom Neumarkt bis zum Bahnhofsvorplatz knubbelten sich die Besucher, die der strahlende Sonnenschein vor die Tür lockte.

„Das Wetter ist für so eine Sache natürlich toll“, sagte Manfred Groneck, „unsere Artikel leben davon, dass die Leute wieder rausgehen und anfangen, was im Garten zu tun.“ Groneck vertrat am Wochenende zum ersten Mal die englische Firma „Germex“ auf dem Blumen- und Gartenmarkt. „In erster Linie sind wir hier, weil wir keinen besseren Termin in Deutschland bekommen haben – es bleibt abzuwarten, wie gut der Umsatz wird“, sagte er. In seinem Repertoire: Unter anderem englische Ramblerrosen sowie ein besonders schonender Wespenschreck. Eine interessante Sache für alle, die ungern Eis, Kaffee oder Kuchen mit Wespen teilen und es leid sind, die Tiere verjagen zu müssen.

Vielseitiges Angebot

Beim Schlendern oder Schieben über die Bahnhofstraße wurde eins also schnell deutlich: Auch bei der dritten Auflage zeichnete sich der Markt durch sein vielseitiges Angebot aus.

Da konnte man eintauchen in das bunte Blumenmeer des Holländers am Neumarkt, bei der „Happy Hour“ vor Takko ein „2 zum Preis von 1“-Schnäppchen schlagen, ein Stück weiter gleich den passenden Dünger sowie eine hochwertige Buchsbaumschere ergattern und Frau konnte dann noch an sämtlichen Gartendekoständen glücklich werden. Windspiele, kleine Brunnen und Metallskulpturen – der individuellen Gestaltung des heimischen Gartens standen hier alle Möglichkeiten offen.

Jahrmarktscharakter

Mitten drin: Susanne Biedrawa. „Es ist optimal so etwas mitten in der Stadt zu veranstalten. Wer kommt schon ständig mal eben zum Baumarkt?“, sagte sie. Sie suchte nach Pflanzen, die auch noch die Eisheiligen überstehen. „Angeboten wird einem hier natürlich einiges, aber man muss aufpassen und immer bedenken, wie gut die einzelnen Pflanzen den Frost vertragen – da darf man sich zum Beispiel nicht von den schönen bunten Sommerblumen locken lassen“, sagte sie. Ihre Ausbeute: schwarze Stockrosen.

Doch nicht nur die Blumen, Samen, Knollen und Kräuter standen im Vordergrund – vielmehr zeichnete sich der Markt auch durch seinen Jahrmarktscharakter aus. Während die Älteren nostalgische Fotos in zehn Minuten anfertigen lassen konnten, ging es für die Kleineren auf einem Trampolin hoch in die Luft. Der Klassiker, ein Karussell durfte natürlich auch nicht fehlen. Zudem mischte sich zu dem Duft frischer Rosen Gerüche nach Popcorn, Reibekuchen, Würstchen und Fisch.

Verkaufsoffener Sonntag

Vor allem der Stand der Gelsenkirchener Edelfischräucherei verursachte einen besonders hartnäckigen Duft. Die Räucherwolken nahmen schonungslos Kurs auf den Primarkshop – die neue Shopping-Attraktion. Dies hielt die vielen Primark-Touristen nach wie vor nicht davon ab, in die Filiale der Kette zu pilgern – vor allem nicht, wenn auch noch ein Verkaufsoffener Sonntag anstand. Diese Verknüpfung freute natürlich auch den Einzelhandel.