Gelsenkirchen/Mailand. . Bereits 1997 begleiteten die fünf Männer vom Fußballkreis Gelsenkirchen ihre Mannschaft, als sie den Uefa-Cup in den Pott holte. Nach 14 Jahren gibt es ein Wiedersehen mit dem Fußball-Tempel in der Lombardei. Und natürlich wird vor dem Spiel gebetet.
Wenn ein Schalker eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Viel erzählen können die Fans, die 1997 beim Schalker Uefa-Cup-Sieg in Mailand dabei waren. Heute Abend, da drücken wieder viele Anhänger im Mailänder Giuseppe-Meazza-Stadion ihrer Mannschaft die Daumen. Sie sind zum Hinspiel des Champions League Viertelfinales hier und hoffen, dass sich Geschichte wiederholt.
Seit Montag vor Ort
Vor dem Mailänder Dom, dem Wahrzeichen der Stadt, haben sich schon am Montag die ersten Schalker versammelt. So wie die achtköpfige Gruppe um Tobias Zimmer, die fast bei jedem Auswärtsspiel mit dabei ist.
„Wir sind am Montag mit dem Flugzeug angekommen“, erzählt der 24-jährige Gelsenkirchener. Viel Kultur haben sich die Fans aber nicht verordnet. Auf dem Programm stehen stattdessen das Abschlusstraining der Schalker Mannschaft im Giuseppe-Meazza-Stadion im Stadtteil San Siro und das Bitten um geistlichen Beistand. Tobias Zimmer: „Natürlich zünden wir vor dem Spiel im Dom eine Kerze an.“ Schon beim Auswärtsspiel im spanischen Valencia war die Truppe vor Ort. Kein schlechtes Omen für heute Abend? „Ich tippe auf ein eins zu eins, dann ist im Rückspiel alles möglich“, so Tobias Zimmer.
Fußball-Trip für den Mann, Städtereise für die Frau
Schon beim Triumph 1997 in Mailand war Manfred Wichmann, der langjährige Vorsitzende des Fußballkreises Gelsenkirchen, dabei. „Das Spiel damals ist sicherlich einmalig und hat Geschichte geschrieben“, meint Wichmann, der seit Sonntag in Mailand ist und sonst bei den internationalen Heimspielen in der Arena die Schiedsrichter betreut. „Meine Frau wollte unbedingt einmal nach Mailand.“ Gesagt getan. Gemeinsam mit einem befreundeten Ehepaar nutzen die Wichmanns den Fußball-Trip in die zweitgrößte Stadt Italiens auch zu einem Ausflug an den Comer See.
Valencia 1997
Die meisten Schalke-Fans machen aus dem Spiel eine Tagesreise. Entweder mit den Bussen des Schalker Fan Club Verbandes oder mit dem Tagesflieger – morgens hin, abends zurück. Beim Uefa-Cup-Sieg vor knapp 14 Jahren verwandelten noch weit über 10.000 Schalker den Platz am Mailänder Dom in ein blau-weißes Meer. Diesmal sind es nicht ganz so viele.
Etwa 3000 Tickets sind nach Gelsenkirchen gegangen. Die Fans, die in Bella Italia vor Ort sind, werden ihre Mannschaft aber wieder gewohnt lautstark unterstützen – in Italiens größtem Fußballtempel.