Gelsenkirchen. . Die Ausstellung “Generation Europapokal“ in Gelsenkirchen zeigt rund 1000 Stücke aus 99 UEFA-Cup-Spielen von Schalke. Mit dabei sind Relikte wie Jens Lehmanns Handschuh oder Schuhe von Andy Möller. Der Großteil stammt aus einer privaten Sammlung.
Würden einige der knapp 1000 Ausstellungsstücke nicht in Vitrinen stehen, der Besucher könnte ihn womöglich richtig riechen - den Erfolg, den Kampf, den Geist, den Schweiß, der die Schalker Kicker in bald 100 Spielen auf der europäischen Bühne im wahrsten Sinne des Wortes auf Schritt und Tritt begleitete.
Da ist zum Beispiel einer der Torwart-Handschuhe, die Jens Lehmann im Uefa-Pokal-Finale 1997 getragen und mit Schweiß getränkt hatte. Jenes Rückspiel gegen Inter Mailand, das die damaligen Knappen zu den Euro-Fightern werden ließ und von dem die Fans heute noch zehren (müssen).
Die Ausstellung „Generation Europapokal - 100 Spiele, 100 Geschichten“ im Clubheim des Schalker Fan-Club Verbands (SFCV) dauert noch bis Mittwoch, 9. März. Am gleichen Tag treffen die Königsblauen dann ein paar Meter weiter in der Arena im 100. internationalen Pflichtspiel der „Schalker Neuzeit“ auf Valencia. „Die Schalker Neuzeit“ läuft seit dem ersten UEFA Cup-Spiel 1996 gegen Huub Stevens Roda Kerkrade. Seitdem haben die Profi-Kicker 99 Spiele in insgesamt 25 europäischen Ländern absolviert.
Bis zum 9. März also können Besucher Schals, Wimpel, Fotos, Sonderbriefmarken, Sitzkissen, T-Shirts, Stadionzeitungen, Anstecknadeln und andere sporthistorische Artefakte aus 13 (von 15 möglichen) Jahren internationalem Fußball aus der Nähe betrachten. Und jedes davon hat natürlich einen Bezug zu Wettkämpfen auf Europa-Ebene. So auch die Fußballschuhe von Andy Möller, die in einer Vitrine gezeigt werden. In einer anderen stehen die Treter von Ingo Anderbrügge.
Rolf Rojek ist ein fleißiger Sammler. 90 Prozent der Exponate, so sagt der SFCV-Vorsitzende, gehören ihm. „Ich war bei 99 Spielen dabei. Alle habe ich aber auch nicht ganz gesehen.“ Klar, dass so ein Vollblut-Fan nicht nur internationale Andenken sammelt: „Das ist 20 Prozent von dem, was ich zu Hause habe.“
Ein kleiner Beamer wirft zusammengeschnittene Schalke-Spiele auf die Leinwand. „Nicht nur Siege, auch Niederlagen, das gehört zum Fußball dazu“, sagt Rojek. An den Holzbalken im Clubheim hängen Wimpel. Nicht irgendwelche Wimpel, sondern die, die die Mannschaftskapitäne vor dem Anstoß austauschen. Rojek weiß, wo die Wimpel landen, wen er fragen muss.
Im „Wintergarten“ sind in Glas gerahmte Collagen aufgestellt. Fotos von Fans, Mannschaften und Stadien ergänzen sich mit Zeitungsartikeln und Schnipseln aus Überschriften zu Erinnerungstafeln voller Emotionen („King Kuranyi“, „Uru-Glatze einfach wunderbar“, „Oh Schalke, Europa ist ‘ne Nummer zu groß“).
Wo ist eigentlich der zweite Lehmann-Handschuh? „Den hat ein anderer Fan“, sagt Rolf Rojek. Alles kann er auch nicht haben.
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