Gelsenkirchen.

Nein, wir glauben nicht, dass der Bierbecher-Werfer von Hamburg einer von Felix Magaths Facebook-Freunden ist, aber der Mann hat sich wirklich alle Mühe gegeben, die Scheinwerfer weg von Schalkes Trainer Ralf Rangnick zu locken. Normalerweise wäre das Spiel 0:2 ausgegangen, und alle Welt hätte vom neuen Schalker Coach wissen wollen, wie er der Mannschaft innerhalb dieser kurzen Zeit neues Leben eingehaucht hat. Denn die Vorstellung der Königsblauen, vor allem die Entschlossenheit und Zielstrebigkeit im Angriff, war in den 88 Minuten am Millerntor durchaus beeindruckend.

Auch wenn die drei Punkte erst noch am Grünen Tisch nachgereicht werden müssen: Dieser Erfolg gibt Ralf Rangnick die nötige Ruhe, damit sich die Mannschaft nun ganz entspannt den beiden restlichen Saisonhöhepunkten (Champions League, DFB-Pokalfinale) widmen kann.

Allerdings haben auch die Schalker für den Abbruch-Erfolg auf St. Pauli einen ho­hen Preis bezahlt. Die Ausfälle von Mario Gavranovic und Peer Kluge für das Gastspiel in San Siro wiegen schwer. Und wie lange Christoph Metzelder mit Nasenbeinbruch bei Inter Mailand erfolgreich zum Kopfball hochsteigen kann, bleibt abzuwarten.

Und es wäre wirklich wünschenswert, es blieben noch ein paar Körner übrig für die Partie am Samstag, der zwar durch die Ergebnisse des Wochenendes ein wenig die Spannung, aber auf keinen Fall die Brisanz genommen ist.

Felix Magath kommt mit dem VfL Wolfsburg zu Besuch, und die dann auflaufenden Schalker Akteure wollen ihrem alten Zuchtmeister sicherlich gern beweisen, zu welchen Leistungen sie fähig sind, wenn allein der Spaß am Spiel Regie auf dem Platz führt.