Gelsenkirchen. In Gelsenkirchen sind an Gymnasien die Anmeldezahlen eingebrochen. Auch an Realschulen gibt es Einbußen. Wir nennen die Beliebtesten.
Das Gymnasium hat in Gelsenkirchen deutlich an Beliebtheit eingebüßt. Zwar liegt es bei den Schulformen weiterhin auf Platz zwei nach den Gesamtschulen. Doch während allein an städtischen Gesamtschulen erneut 116 Kinder abgewiesen werden mussten, gibt es an den Gymnasien noch jede Menge freie Plätze. Auch die Realschulen, die im vergangenen Jahr gar nicht alle Bewerber aufnehmen konnten, sind in diesem Jahr bis auf eine nicht komplett gefüllt. Hier bleibt allerdings nur eine Schule weit unter der möglichen Schülerzahl.
Freie Plätze an Realschulen und Gymnasien, Platznot an Gesamtschulen
Nach Abschluss des Aufnahmeverfahrens sind im Fünfer-Jahrgang des kommenden Schuljahrs noch 98 der 748 zur Verfügung stehenden Plätze an den Gymnasien frei, vorwiegend im Stadtsüden. An den Realschulen sind insgesamt noch 42 Plätze verfügbar. Hier kam es wie schon im Vorjahr bei der Gertrud-Bäumer-Realschule zu kapazitätsbedingten Abweisungen. 112 Kinder wurden aufgenommen, 123 wollten sich anmelden. Auch an der Lessing-Realschule gab es 13 Anmeldungen mehr als Aufnahmen (140). Die Realschule Mühlenstraße steuerten 102 Grundschulabgänger als Erstwunsch an, aufgenommen wurden auch 102, theoretisch hätten es auch zehn mehr sein können.
Altes Schulgebäude an der Bickernstraße wird bis August saniert
Weit unter der möglichen Besetzung blieb erneut die Mulvany-Realschule mit 52 Anmeldungen bei 84 möglichen Schülern am Standort. Nach der bereits begonnenen Ertüchtigung des alten Schulgebäudes an der Bickernstraße könnte dieses ebenfalls für Mulvany-Schüler genutzt werden. Allerdings ist aktuell völlig offen, welche Schule beziehungsweise Schulform diese Räume nutzen wird. An den Grundschulen ist die Raumnot in diesem Jahr besonders drängend.
Im Stadtsüden hat ausschließlich das Gauß-Gymnasium erneut mangels Platz Kinder ablehnen müssen; 102 Eltern wollten ihren Nachwuchs am Gauß lernen lassen, 84 ist dies gelungen, davon sechs im Gemeinsamen Lernen, also mit Förderbedarf. Damit hat die Schule die bisherige Klassengröße überschritten, um weniger Kinder ablehnen zu müssen. Am AvD (sieben freie Plätze, kein Gemeinsames Lernen), am Leibniz (20 freie Plätze, keine Kinder im Gemeinsamen Lernen) und auch am Schalker (zwölf freie Plätze bei acht Kindern mit Förderbedarf) können die Gymnasial-Klassen nach jetzigem Stand deutlich kleiner bleiben.
Nur Max-Planck-Gymnasium und Gauß-Gymnasium sind voll
Den größten Andrang im Stadtnorden gab es diesmal am Max-Planck-Gymnasium mit 146 Erstanmeldungen für eigentlich nur 116 Plätze. Dort hat man vier Fünftklässler mehr aufgenommen, sodass hier nun 30 Kinder in einer Klasse sitzen. Zum Leibniz-Gymnasium, das im letzten Schuljahr eine Rekordanmeldezahl von 164 verzeichnet hatte, wollten diesmal 118 als Erstwunsch, aufgenommen wurden 125 und damit eine Klasse im fünften Jahrgang weniger als im Vorjahr. Das Annette-von Droste-Hülshoff-Gymnasium nahm 109 Kinder auf, bei 93 Erstanmeldungen und hat damit noch sieben freie Plätze. Für das Grillo-Gymnasium entschieden sich 52 Eltern und Kinder (29 freie Plätze, kein Gemeinsames Lernen), am Ricarda-Huch-Gymnasium wurden 82 Kinder aufgenommen bei 74 Erstanmeldungen (34 freie Plätze). Am Schalker beginnen ebenfalls im Sommer 72 Fünftklässler, Erstwunsch war es in 59 Fällen. Lesen Sie dazu den Kommentar: Zu krasse Unterschiede bei den Klassengrößen
Trend zur Gesamtschule weiter verstärkt
Die städtischen Gesamtschulen nahmen in diesem Jahr nach einer Aufstockung am Berger Feld und an der Gesamtschule Horst insgesamt 845 Kinder auf – das sind 61 mehr als im Vorjahr. Dennoch mussten sie am Ende 116 Bewerber ablehnen. Die meisten Ablehnungen musste auch diesmal die Gesamtschule Erle aussprechen. 28 Kinder, darunter je zwei bis drei Schüler mit Förderbedarf, sitzen hier in einer Klasse. Ein Teil der Abgewiesenen nutzte als Ersatz wohl das ebenfalls integriert arbeitende System der Sekundarschule Hassel. Dort gab es nach 48 Erstanmeldungen 62 Aufnahmen, es bleiben jedoch 22 freie Plätze.
Noch nicht endgültig sind die Aufnahmen an den vier Hauptschulen Emmastraße, Grillostraße, Am Dahlbusch und Schwalbenstraße. 101 Anmeldungen gibt es hier bislang, 191 Plätze stehen noch zur Verfügung. Erfahrungsgemäß füllen diese sich jedoch mühelos bis zum Jahresende. Ohnehin sind noch nicht alle Viertklässler, die einen Anmeldeschein für eine weiterführende Schule bekommen haben, auch bereits angemeldet. Dies begründet die Stadt auf Nachfrage unter anderem mit Zu- und Fortzügen.
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Die Vorstellung der Zahlen im Bildungsausschuss erfolgte lediglich per Vorlage der Tabelle. Die Sitzung musste nach einem Viertel der Tagesordnungspunkte abgebrochen werden, weil die Mikrofone im Ratssaal wieder einmal nicht funktionierten. Streikbedingt war jedoch kein Haustechniker für eine Fehlerbehebung verfügbar. Der Rest der Tagesordnung soll in einer Ersatzsitzung am Dienstag, 21. März, ab 15 Uhr diskutiert und abgestimmt werden.
Die Vertreter der Schulaufsicht in Münster und auch ein Polizeisprecher und der Kommunale Ordnungsdienst, die über den Stand der Dinge bei Überfällen von und auf Kinder und Jugendliche an den Schulen und auf Schulwegen berichten sollten, waren damit vergeblich angereist. Zum einen hatte die FDP im Ausschuss beantragt, die künftige Strategie bei Gewaltprävention und Notfallmaßnahmen wie bei Amokläufen zu erläutern. Zum anderen hatte die Verwaltung den Punkt „Sicherheit an Gelsenkirchener Schulen“ auf die Tagesordnung gesetzt. Beides soll – unter anderem – am 21. nachgeholt werden.