Gelsenkirchen. Besonders zu Beginn der Corona-Pandemie verzeichnete die AOK Nordwest in Gelsenkirchen einen Anstieg des Krankenstands. Dann flachte die Kurve ab.

Der Krankenstand bei den rund 25.000 versicherten Arbeitnehmern der AOK Nordwest in Gelsenkirchen lag in den ersten acht Monaten des Jahres 2020 bei 6,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich dieser Wert nicht verändert.

Doch aufgrund der Corona-Pandemie gab es in den einzelnen Monaten erhebliche Schwankungen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK für die Monate Januar bis August. Vor allem zu Beginn des Lockdowns im März stieg der Krankenstand stark an (8,3 Prozent 2020; 6,6 Prozent 2019). Danach flachte er wieder deutlich ab. „Die Möglichkeit, zur telefonischen Krankschreibung wegen Atemwegserkrankungen, die ab Anfang März galt, könnte einen Einfluss auf den erhöhten Krankenstand haben“, erklärt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.

Gelsenkirchen: Die meisten Krankschreibungen wegen Corona gab es im April 2020

In den Folgemonaten April (6,4 Prozent), Mai (5,5 Prozent) und Juni (5,2 Prozent) haben Arbeitnehmer deutlich seltener krankheitsbedingt in ihren Betrieben gefehlt als im Vorjahr. Dieser Trend setzte sich auch im Juli (5,3 Prozent) und August (5,3 Prozent) fort. Das Homeoffice sowie Abstands- und Hygieneregeln seien wahrscheinlich ein Grund für den Rückgang der Zahlen, glaubt Kock.

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Insgesamt sind im Stadtgebiet bis Ende August 2020 mehr als 90 AOK-Versicherte wegen einer nachgewiesenen Covid-19-Infektion krankgeschrieben worden. Die meisten davon fielen in die Monate März (22 Erkrankte) und April (30 Erkrankte). Insbesondere Menschen aus Gesundheitsberufen waren betroffen.

AOK verzeichnet weniger psychische Erkrankungen

Auffällig ist auch, dass nach einem Anstieg der Krankschreibungen wegen psychischer Erkrankungen in den vergangenen Jahren wieder ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen ist. „Es ist zu vermuten, dass viele psychisch erkrankte Beschäftigte in der Lockdown-Phase aus Angst vor Ansteckung auf einen Arztbesuch verzichtet haben“, so Kock.

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Allerdings zeige sich parallel zur Abnahme der Fallzahlen psychisch bedingter Krankschreibungen eine sprunghafte Zunahme von deren Länge. So stieg die Dauer eines durchschnittlichen psychisch bedingten Arbeitsunfähigkeitsfalls bei den AOK-Mitgliedern in Gelsenkirchen im Vergleich zum vergangenen Jahr um 7,9 Tage von 31,6 auf 39,5 Tage.

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