2018 bot wieder einen bunten Bilderbogen an Besonderheiten. Eine - subjektive - Auswahl in zwölf Teilen vom Brückenbau bis zur Super-Show.
1. Abgehoben. Es war der Kraftakt des Jahres. Die Erneuerung der Hafenmundbrücke hat die Bauleute, die Verkehrs-Planer, aber auch die Autofahrer gefordert und allseits Nerven strapaziert. Anfang des Jahres wurde die Uferstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt. Der befürchtete Verkehrsinfarkt blieb zwar aus, doch für zusätzliche Staus auf der ohnehin chronisch verstopften und Feinstaub-belasteten Kurt-Schumacher-Straße war die Baustelle allemal gut.
Im April wurde die alte Bogenbrücke von einem Schwimmkran aus den Lagern gehoben und vor Ort im Hafen verschrottet, die (in Polen produzierten) Stahlteile des Neubaus wurden auf dem Gelände der Schwerlastspedition Siefert vormontiert und schließlich am 4. Oktober in einem gewaltigen Balanceakt als Brückenkonstruktion auf die neu gebauten Widerlager gesetzt. 600 Tonnen schwer ist die neue Hafenmundbrücke mit Beton- und Asphaltdecke. Vor Weihnachten wurde sie für den Verkehr freigegeben – und damit weit früher als geplant. Eine schöne Bescherung.
2 . Hautnah. Zigtausende sind wieder beim Schalke-Tag im August an der Arena. Für wen sein Herz schlägt, zeigt Martin Michel. Er lässt sich das Konterfei von Rudi Assauer auf die Brust sprühen.
3. Marterstrecke. Der Vincketunnel wird saniert und saniert und saniert. Ende Oktober ist die Fahrbahn dran. Im Dezember steht fest: Ein Ende ist noch nicht abzusehen.
4. Natur und Technik. Die Doppelbogen-Brücke im Nordsternpark setzt optisch einen besonderen Akzent im Einklang mit den Allee-Bäumen. Für den Park, aber auch für weitere Bereiche längs des Rhein-Herne-kanals gibt es große Pläne. Sie sollen „Blaue Mitte“ der internationalen Gartenausstellung IGA 2027 werden.
5. Planschbär. Verspielt ist sie, putzmunter auch – und 2018 der Star im Zoo. Die ersten Schritte des Eis-Bärchens im Außengehege der Zoom-Erlebniswelt Alaska fanden national Beachtung. Ein Namenswettstreit ergab: Nanook heißt das Bärenmädchen aus GE. Es feierte am 4. Dezember mit Eistorte und Ball seinen ersten Geburtstag.
6. Blühende Landschaften. Im Kreisverkehr an der Emil-Zimmermann-Allee an der Auf- und Abfahrt zur A2 blühen im März die Krokusse besonders üppig. Ansonsten war es ein äußerst heißes Jahr für Flora und Fauna. Im schieren Endlossommer gab es reichlich Hitzestress und zahlreiche Dürreopfer in Wäldern und auf Feldern.
7. Showkulisse. Immer wieder sehenswert werden die Zechen-Kathedralen bei der Extraschicht illuminiert. Ende Juni wurde die Lange Nacht der Industriekultur auch im Nordsternpark zelebriert. Wohnungsriese Vivawest veranstaltete im Mai auch den 6. Revier-Marathon.
8. Große Klappe. Rein mit dem Abfall! Die saubere Botschaft von Gelsendienste ist eindeutig, allein erhört wird sie trotz witziger Werbeträger zu selten.
9. GE to go. Natürlich ist er könisgblau. trägt Stadtlogo und -silhouette. Ab November wird Mehrweg- „GEbechert!“ – ein Stadtangebot gegen die Plastikflut.
10. Raumlabor. Futuristisch sieht das neue Dach über dem Zentralen Busbahnhof aus. Im August ging die Anlage in Betrieb. Verspätungen hatte es beim Bau gegeben. Auch in Buer lief die ZOB-Erneuerung nicht reibungslos, Baumängel gab es zu beklagen.
11. Hit-Liste. Sie kam, sah und sang, tanzte, turnte, schwebte, flirtete, begeisterte und war keineswegs atemlos: Helene Fischer füllte am 3. Juli einmal mehr die Veltins-Arena mit über 45.000 Zuschauern. Gleich 57.000 Besucher waren bei den Böhsen Onkelz im September live dabei, Ed Sheeran füllte im Juli gar zweimal den Fußball-Tempel und beglückte seine Fans nach diversen Konzertverschiebungen doppelt.
12. Endzeit. Wasserstrahlen binden den Staub, ein Bagger knabbert im Oktober am Beton. Das Parkhaus an der Sellhorststraße ist Geschichte. Es weicht einem Neubau mit Wohnungen, Gewerbe – und einem Parkhaus. Auch die alte Polizeiinspektion Süd am Zentralbad wurde abgerissen. Was dort entstehen soll, ist noch offen. Niedergelegt wurde auch das historische Horster Waagehaus – gegen alle Proteste.