Gelsenkirchen-Schalke-Nord. . Schwimmkran Hebo Lift 8 hebt die Hafenmundbrücke aus ihrem Lager und bringt sie zum Verschrotten an Land. Am Ufer ist zunächst Geduld gefragt.

20.25 Uhr. Da hängt sie endlich! Die Hafenmundbrücke hat nach 68 Jahren ihren angestammten Platz verlassen und schwebt vor nachtblauem Himmel am Kranarm wie ein riesiger Kleiderhaken in langsamer Fahrt von der Uferstraße Richtung Recycling. Auf dem Siefert-Speditionsgelände im Hafen wird sie später abgelegt. Rundum ist Erleichterung bei den Bauleuten und Transportspezialisten zu spüren.

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Es ist der letzte Kraftakt, illuminiert von der Hafenbeleuchtung und starken Strahlern am Gitterkran. In Einzelteile soll die 260 Tonnen schwere Stahlkonstruktion in den nächsten Tagen an Land zerlegt werden. Dann geht die Fuhre rüber auf die andere Hafenseite. Zu Mandel. Der Schrottverwerter besorgt dann den Rest.

Schwimmkran für bis zu 300 Tonnen ausgelegt

Der knallgelbe Schwimmkran „Hebo Lift 8“ , ausgelegt für bis zu 300 Tonnen Hubkapazität, erledigt die letzte Fahrt, bugsiert von „Catharina 10“. Hebo Maritime, der holländische Bergungsspezialist, hat den Hebe-Einsatz frühmorgens eingeleitet, flankiert von der Gelsenkirchener Firma „Buller“ die mit einem Autokran vor Ort beisteht. Es war der Auftakt zu einem langen Arbeitstag für die Crew. Und zu langer Wartezeit für die Zaungäste.

© Hendrik Steimann

Hüben und drüben am Ufer des Rhein-Herne-Kanals und im Hafen stehen zahlreiche Hobbyfotografen, die zeitig Position bezogen hatten. Um 7 Uhr früh war Andreas Köntopp einer der Ersten vor Ort, brachte sein Kamerastativ in Stellung. Um 9 Uhr stieß Ernst Liszewski dazu. Beide wohnen in der Maritim-Residenz am Stadtgarten und kennen sich von etlichen Foto-Treffs.

Fotografen treffen sich am Hafen

Der am Hafen hat erstmal wenig Bewegung zu bieten. Und dennoch wird jede Regung auf dem Wasser, auf dem Kranponton, den Begleitbooten und der Brücke innig verfolgt, jedes Kettenrasseln festgehalten. Die Kameras klicken hinter Teleobjektiven. Am späten Vormittag erlahmt das Interesse sichtbar. „Die bisherige Bilderausbeute? Na ja, geht so“, gesteht Liszewski.

Um 9 Uhr, so lautet das ursprüngliche Startsignal, sollte es losgehen mit dem Transport, sollte die 55 Meter lange Konstruktion von den Widerlagern gehoben werden. Vom Geländer, dem Asphalt und Beton war sie zuvor befreit worden. „Leichtern heißt auch erleichtern“, sagt Bernhard Brackhues, Leiter der Abteilung Brückenbau bei der Firma Amand, die Abbruch und Neubau realisiert. Doch mit dem „Leichtern“ ist es noch einige Zeit hin.

© Olaf Ziegler

Streik lahmt Planung

Erst hatten die Planer die Rechnung ohne Verdi und den Tarifstreit im Öffentlichen Dienst gemacht. Auch die Schleusenmannschaft streikte. Der Schwimmkarn kam daher mit Verspätung in Gelsenkirchen an. Dann dauerte das Aufrüsten des Krans, die Positionierung am Bauwerk, die Verankerung der Stahltrossen, das Füllen der 34 Ballastzellen länger als erwartet.

Immerhin: „Die Hafenzufahrt ist für den gesamten Tag für den Schiffsverkehr gesperrt“, sagt Brackhues. Das lässt Spielraum nach hinten. Die paar Stunden sind angesichts des Gesamtprojekts und 13 Monaten Bauzeit ohnehin nicht entscheidend. Insgesamt, sagt der städtische Bauleiter Andreas Knolle, „liegen wir mit den Brückenarbeiten voll im Plan und sind guter Dinge.“

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Ein Nachtbild vom Tanklager

Zeit für Gespräche an der Hafenkante: Wie mit Herbert Lödert, seit „60 Jahren“ Hobbyfotograf. In Schalke-Nord wohnt er „300 Meter von der Baustelle entfernt“. Der Hafen lieferte ihm immer wieder Motive und eine besondere fotografische Erinnerung: „Von der Brücke habe ich meine erste Nachtaufnahme vom Tanklager gemacht“, sagt er. Das Ergebnis, erinnert er sich, war nur bedingt befriedigend. „Überbelichtet. das Bild war zu hell.“ Abends ist er wieder vor Ort. Diesmal mit besserer Ausbeute.

Schaulustige beobachten, wie die Hafenmundbrücke per Kran abtransportiert.
Schaulustige beobachten, wie die Hafenmundbrücke per Kran abtransportiert. © Olaf Ziegler

„Catherina 10“ steuert langsam aufs Ziel zu, angetrieben von zweimal 620 PS. Ein Senior, seit 1949 im ortsansässigen „Ruderverein Gelsenkirchen 1920“ aktiv, begleitet ein wenig wehmütig das Finale. „Ich kann mich noch erinnern, wie die Brücke von der Dortmunder Union Brückenbau gebaut wurde“, sagt er. Nun ist er beim Ende dabei. „Dat is ja noch eine herrlich genietete Brücke. Dat kann ja heute keiner mehr.“ In der Tat: Die Nachfolgerin wird als Stahlbogenbrücke daher kommen – in einzelnen Komponenten vorgefertigt im Werk eines Stahlbauunternehmens in Polen.

Demontage der Hafenmundbrücke

Schaulustige harrten zum Teil den ganzen Tag aus, um das Spektakel zu sehen.
Schaulustige harrten zum Teil den ganzen Tag aus, um das Spektakel zu sehen. © FUNKE Foto Services GmbH
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