Gelsenkirchen-Altstadt. . Die Tage der Polizeiwache Süd in Gelsenkirchen sind gezählt. Wann das Gelände wofür genutzt wird, entscheidet sich frühestens im Herbst.

Die Hälfte der alten Polizeiwache an der Overwegstraße – der gesamte hintere Bereich entlang der Wilhelminenstraße – liegt bereits in Schutt und Asche, bis voraussichtlich Mitte Mai dürfte das gesamte, 4500 Quadratmeter große Gelände komplett planiert sein.

Die Abrissbirne kommt zügig voran. Zügiger jedenfalls als die Vorbereitungsarbeiten. Eigentlich sollte das Unternehmen bereits zum Jahresbeginn mit dem Abriss starten. Doch im Außenbereich mussten Fugen wegen umweltbelastender Stoffe mit Hilfe von Hubsteigern ausgekratzt werden, auch innen gab es wohl Probleme. Das hat gedauert.

Keine Entscheidung vor Herbst

„Die Belastung und Besonderheiten des Gebäudes waren bekannt, mit Mehrkosten für den Abriss rechnen wir aufgrund der Zeitverzögerung jetzt nicht,“ erklärt Stadtsprecher Martin Schulmann. Im Etat sind 220.000 Euro für den Abriss eingeplant.

Eigentlich sollte das Gelände längst freigeräumt sein. Ein Unternehmen, das den Zuschlag für die Arbeiten bekommen hatte, war kurzfristig abgesprungen, daher konnten die nachbenannten Hagener erst im Dezember 2017 starten.

Fahrplan zur Entwicklung der Bäderlandschaft

Die Zeit drängt für die Stadt allerdings ohnehin nicht. Erst ab Herbst wird die Politik einen Fahrplan für die Entwicklung der Bäderlandschaft in der Stadt aufstellen. Das Gutachten liegt vor und ist den Fraktionen bereits vorgestellt worden. Eine Option ist, die Fläche neben dem Zentralbad für einen Zentralbadneubau zu nutzen.

Deshalb wird die Stadt das Grundstück bis zu einer endgültigen Entscheidung zu der Fläche auch nicht verkaufen. Wenn die Mauern eingerissen sind, wird die Fläche voraussichtlich begradigt, mit Schotter bedeckt und umzäunt.

Begrünung ist angedacht

„Um die Fläche komplett als Parkplatz anzubieten, müssten wir eine Entwässerung anlegen, pflastern – ob sich das rechnet, ist fraglich“, erklärt Martin Schulmann auf Nachfrage. Allerdings werde darüber nachgedacht, im Bereich der bisherigen Parkplätze weiterhin Langzeitparkplätze anzubieten. Entscheidungen dazu sind noch nicht gefallen. Angedacht sei auch eine Begrünung im vorderen Bereich, um an prominenter Stelle keinen Schandfleck zu schaffen.

Tatsächlich kann die Zeit als Freifläche auch lange währen. Falls die Politik beschließen sollte, dass das Zentralbad als letztes Bad an die Reihe kommt. Dann könnten Jahre ins Land gehen, mit einem Schotter- oder Parkplatz an prominenter Stelle gegenüber dem Musiktheater.

>>1964 erbaut, seit 2010 leerstehend

Die Polizeiwache Süd wurde 1964 gebaut, wurde jedoch schnell zu klein und erwies sich als stark schadstoffbelastet. 2009 beschloss der Rat, den Standort aufzugeben.

  • 2010 wurde das Gebäude leergezogen, die Polizei zog an den Wildenbruchplatz. Mit dem Abriss will die Stadt sicherstellen, das Gelände bei Bedarf zügig verkaufen zu können.