Gelsenkirchen-Buer. . Fleischermeister Erwin Platssek verkauft in seinem Familienbetrieb an der Horster Straße fast nur Fleisch- und Wurstwaren mit dem Neuland-Siegel. Das steht für artgerechte Tierhaltung und transparente Aufzucht.

Seit rund zwanzig Jahren gehört Neuland-Fleisch zum Angebot des Fleischermeisters Erwin Ptassek. Mittlerweile sind 98 Prozent aller Fleisch- und Wurstwaren aus dieser kontrollierten Herstellung.

Neuland ist ein eigenes Siegel, erklärt Ptassek. Vor allem die artgerechte Tierhaltung und die transparente Aufzucht stehen hier im Vordergrund. „Unsere Schweine liegen auf Stroh. Da liegen sie gesund und fühlen sich wohl und sie können jederzeit in ein Freigehege laufen.“ Das weiß der Fleischer so gut, weil er einen engen Kontakt zu seinen Produzenten hat. Sein Schweinebauer beliefert etwa nur ihn.

Futtermittel aus Eigenproduktion

Eine weitere strenge Auflage bei Neuland ist, dass die Bauern die Futtermittel selbst herstellen. „Es wird kein Soja beigemischt, keine Milchsäure, Milcheiweiß oder Milchzucker.“ Nicht nur das wirkt sich auf die Qualität des Fleisches aus. Auch, dass die Tiere bis zum Schlachthof einen möglichst kurzen Weg zurück legen müssen und vor Ort die ersten sind. So haben die sensiblen Tiere kaum Stress.

Auch den Hühnerbauern kennt Erwin Ptassek persönlich. „Wenn ich unsere Hühner sehe, dann freue ich mich. Wie die scharren, das ist wirklich schön“, lobt der Fleischer den mit 750 Tieren kleinen Betrieb.

„Schweine haben fast menschliche Gefühle“

Besonders bei Geflügel erlebt er in diesen Zeiten eine gesteigerte Nachfrage. Eine Entwicklung, die der Fleischer begrüßt. Denn es müsse ja eigentlich jedem klar sein, „bei manchen Preisen kann ein Tier gar nicht gelebt haben“. Dabei sei eine artgerechte Haltung aller Tiere so wichtig. „Schweine zum Beispiel haben fast menschliche Gefühle.“

Als die Familie vor zwanzig Jahren ihren Betrieb an der Horster Straße 8 umstellte, war Neuland noch weitgehend unbekannt. „Es waren zwanzig Jahre Überzeugungsarbeit“, so Erwin Ptassek. „Aber als Familienbetrieb haben wir uns auf die Fahnen geschrieben, keine Chemikalien oder chemische Zusätze in der Wurst zu verarbeiten. Und wir sind sehr froh, dass wir uns damals für Neuland entschieden haben.“