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„Lebensmittel sind Mittel zum Leben“, sagt Andreas Scherpel, Geschäftsführer von „Back Bord“. Und da Brot von jeher Grundnahrungsmittel ist, liegt ihm besonders an der hohen Qualität seiner Bäckereiprodukte.
Der Beruf des Bäckers hat in Scherpels Familie eine über hundertjährige Generation. Dennoch ging der Unternehmer neue Wege. Nach dem Abitur machte er eine Ausbildung zum Bäcker und arbeitete danach bei dem Herta-Gründer und späteren Bio-Pionier Karl Ludwig Schweißfurt in dessen Herrmannsdorfer Landwerkstätten. „Ich war 1988 der erste Bäcker von Karl Ludwig“, erinnert sich Andreas Scherpel an zwei prägende Jahre zurück. Im Anschluss gründete der Bäcker das Unternehmen „Back Bord“. „Die Saat, die damals gesät wurde, ist aufgegangen.“
Ganze acht verschiedene Sauerteige verarbeitet Andreas Scherpel heute für die verschiedenen Brote.
Dabei bedient er sich in einem Fall der anthroposophischen Sauerteigführung mit einem Backferment, zu dem Rudolf Steiner angeregt hatte. Daneben gibt es einen Dinkel-Spontansauerteig. „Der besteht nur aus Dinkel, Wasser und Salz“, erklärt Scherpel die Grundlage eines Brotes, das er in Absprache mit einem Krankenhaus für Allergiker entwickelte.
Was genau in welchem Brot drin ist, darüber klärt eine im Geschäft erhältliche Liste auf. Ein Farbencode beschreibt, ob es sich um Vollkornmehl, eine Mischung oder Auszugsmehl handelt. Natürlich steht auch dabei, ob Hefe oder Sauerteig als Triebmittel verwendet wurden.
Das Klischee von gesunden aber nicht unbedingt leckeren Bio-Produkten ist schon lange überholt. Mittlerweile gibt es neben Brot auch Kuchen und Quiche, alles ohne Geschmacksverstärker und trotzdem lecker, so Andreas Scherpel. „Für mich lag und liegt der Reiz darin, Brot in seiner reinsten Form zu backen, als Handwerker gefordert zu sein, das ohne künstliche Zusatzstoffe zu tun.“
Das Argument, Bio sei teurer, entkräftet der Unternehmer auch. „Wir machen Bio für Jedermann.“ Als Beispiel führt Andreas Scherpel seine Brötchen an, die er zum Preis von 27 Cent anbietet. „Das ist möglich, weil wir mit der Energie effizient umgehen“, verrät der Firmenchef, der bei der Produktion auch auf solche Faktoren achtet. „Wir sind in Sachen Energie kurz vor der Umstellung. In diesem Jahr reduzieren wir unsere CO2-Ausscheidung 90 Prozent.“
Seit dem Dioxin-Skandal spürt auch sein Unternehmen ein vermehrtes Interesse an Bio-Produkten. Erst die breite öffentliche Diskussion öffne vielen Kunden die Augen, bedauert Andreas Scherpel. „Nur über Katastrophen wird eine Öffentlichkeit für das Thema Ernährung hergestellt.“