Essen-Moltkeviertel. . Der neuer Vorstand des Bürgervereins Moltkeviertel möchte die Nachbarschaft noch weiter zusammenbringen. Als eines ihrer ersten Projekte haben sie einen Kettensägenkünstler engagiert, der den Sturm-Helfern aus einigen Baum-Überresten ein Denkmal fertigt.
Das Moltkeviertel ist begehrt: „Wohnung gesucht“ ist nicht selten auf diversen Straßenlaternen zu lesen, weiß Werner Schulte, der sich im Vorstand des Bürgervereins Moltkeviertel engagiert – weil er das Umfeld wie viele seiner Nachbarn schätzt und pflegen möchte. Seit einigen Wochen hat er zwei neue Mitstreiter an seiner Seite: Nach dem unerwarteten Tod des Vorsitzenden Hans Kemper steht nun Norbert Meier an der Spitze des Vereins, Sabine Penke komplettiert den Vorstand.
Für Norbert Meier war das Ehrenamt schnell beschlossene Sache: „Wenn ich mich einsetze, dann für etwas Gutes. Und das Quartier hier, das so vielen Menschen am Herzen liegt, ist genau das. Moltkeviertel ist ein Lebensgefühl, da muss man die Menschen nicht erst von überzeugen“, sagt der 72-Jährige. Als eines der ersten Projekte nimmt das Trio ein ungewöhnliches Dankeschön für alle Helfer in Angriff, die nach dem Pfingststurm in dem besonders betroffenen Viertel mit angepackt haben. Aus einigen Baumstämmen, die das Unwetter zurückließ, sollen Skulpturen entstehen. Damit wurde Kettensägenkünstler Peter Bolle aus Dülmen beauftragt, der die ersten Entwürfe nach dem Sturm benannt hat: Ela.
Skulpturen heißen Ela
Die Stämme liegen auf der Messelwiese nahe des Spielplatzes an der Schnutenhausstraße bereit, Grün und Gruga hat schon das Okay gegeben. Nun muss die Stadt die schweren Stämme mit einem Hubsteiger nur noch in die richtige Position bringen. „Ob die auf Facebook gegründete Aktionsgruppe, die Nachbarn aus der Umgebung oder Mitarbeiter der Stadt – viele haben geholfen, das wollen wir mit der Aktion würdigen“, sagt Werner Schulte. Dabei betont er, dass sich der Bürgerverein nun keineswegs der Kunst verschreiben wolle, „dafür haben wir ja den Verein Kunst am Moltkeplatz“.
Essen packt weiter an
Das Denkmal soll auch ein Zeichen des Miteinanders sein – denn genau das sei Kernziel des Bürgervereins, sagt Sabine Penke: „Nachbarn grüßen sich auf der Straße, helfen sich im Idealfall. Diese Entwicklung wollen wir mit Aktionen weiter befeuern.“ Am Samstag, 23. August, geht wieder das Straßenfest „Semper trifft Olbrich“ (siehe Info) an der Kreuzung der beiden Straßen über die Bühne, das vor 31 Jahren aus der Taufe gehoben wurde und eine Herzensangelegenheit von Hans Kemper war. „Ihm wollen wir natürlich auch gedenken“, sagt Norbert Meier.
Ein weiterer Treffpunkt wird in den nächsten Wochen oberhalb des Moltkeplatzes entstehen: Dort entsteht dank des Engagements der rund 70 Mitglieder des Bürgervereins und einiger privater Spender eine Bouleanlage.