Essen-Haarzopf. . Die Anwohner des Bürgerparks an der Straße Auf’m Bögel bringen die Wiese in Ordnung, weil Grün und Gruga sich immer noch um die Sturmschäden kümmern muss. Aus der Aktion wurde ein gemeinschaftlicher Einsatz mit den Asylbewerbern.
Wenn man in den vergangenen Tagen die Haarzopfer gemeinsam mit Flüchtlingen aus den angrenzenden Asylbewerber-Unterkünften im Bürgerpark an der Straße Auf’m Bögel aufräumen sah, kamen einem die Diskussionen um die geplante Flüchtlingsunterkunft an der Hatzper Straße eher absurd vor. Gemeinsam griffen Alt- und Neu-Haarzopfer zu Rechen und Schubkarre, um das gemähte Gras zur Sammelstelle zu befördern, wo es von Grün und Gruga abgeholt wird. Dass die Bürger die Pflege des Rasens selbst in die Hand nehmen mussten, sei dem Pfingststurm geschuldet, erklärt Anwohner Dietmar Matzke. Normalerweise müsse der Rasen im Sommer alle drei Wochen gemäht werden. Jetzt sei aber seit längerem kein Rasenschnitt erfolgt, da Grün und Gruga noch mit den Sturmschäden zu kämpfen habe.
„Selbst vor dem Bürgerparkfest haben wir selbst gemäht“, sagt Matzke, hat aber durchaus Verständnis für die besondere Situation. „Bevor der Rasen ganz kaputt ist, machen wir lieber selbst etwas“, sagt Matzke. So habe man vom Erlös des Bürgerparkfestes ein Unternehmen beauftragt, die rund 2600 Quadratmeter große Fläche mit professionellem Gerät zu bearbeiten. Anschließend machten sich die Bürger, die sich sowieso regelmäßig um den Park kümmern und dort auch Blumen pflanzen, an die Arbeit - und schnell halfen die Asylbewerber, die unmittelbar am Park wohnen, mit. Für alle Beteiligten hatten Mitglieder des Bürgervereins Getränke und Gebäck organisiert. „Jetzt müssen wir noch die Rasenkanten nacharbeiten und das Unkraut jäten, dann sieht es wieder ordentlich aus“, freut sich Matzke über die gemeinsame Aktion, von der alle profitieren.
Ähnlich gut soll das Zusammenleben auch klappen, wenn bald die neuen Flüchtlinge an der Hatzper Straße einziehen. „Geplant ist ab Oktober ein festes Gremium aus direkten Anwohnern, weiter entfernt lebenden Haarzopfern und Sozialarbeitern, um schnell mit den Flüchtlingen ins Gespräch zu kommen“, hofft auch Gisela Figgen vom Bürgerverein auf ein gutes Miteinander im Stadtteil.