Essen. . Der neue Aufsichtsratsvorsitzende der Allbau AG, Thomas Rotter (SPD), über wünschenswerte Neubauprojekte, Kundenzufriedenheit und Kleingärten mit U-Bahnanschluss.
Der neue Aufsichtsratsvorsitzende der Allbau AG, Thomas Rotter, spricht sich für die Ausweisung neuer Wohnbauflächen durch die Stadt Essen aus. „Wir brauchen in Essen dringend mehr Wohnbauflächen für sozialen und hochwertigen Wohnraum“, sagte der SPD-Ratsherr von der Margarethenhöhe im WAZ-Gespräch. Rotter spielt damit sowohl auf die zuletzt wieder positive Bevölkerungswicklung an als auch auf den Umstand, dass täglich 140.000 Berufspendler von außerhalb nach Essen hinein fahren, weil sie hier ihren Arbeitsplatz haben.
„Wir freuen uns über die vielen neuen Arbeitsplätze, die in den vergangenen Jahren entstanden sind. Wir wollen die Mitarbeiter aber auch gerne als Bürger gewinnen“, so Rotter, der auch Vorsitzender des städtischen Planungsausschusses ist und mit Beginn der neuen Ratsperiode als Aufsichtsratsvorsitzender auf Manfred Reimer (SPD) folgte, der aus dem Rat ausgeschieden ist.
Kleingärten mit U-Bahnanschluss
Die städtisch beherrschte Wohnungsgesellschaft sieht Rotter nach wie vor als wichtigen Akteur für die Stadtentwicklung. Wenngleich Vorhaben wie das aktuelle Neubauprojekt in der nördlichen Innenstadt nicht zur Regel würden. Im Schatten der Kreuzeskirche investiert der Allbau 53 Millionen Euro, unter anderem in eine neue Unternehmenszentrale. Er selbst würde es nach eigenen Worten gerne sehen, wenn der Allbau bei der Bebauung des Grundstücks der ehemaligen Pädagogischen Hochschule (PH) an der Henri-Dunant-Straße zum Zuge käme, so Rotter. Danach aber sieht es derzeit nicht aus.
Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes steht in Verhandlungen mit einem Düsseldorfer Investor. „Aber es gibt ja noch genügend andere Flächen“, betont Rotter und bringt das Kleingarten-Gelände am Berthold-Beitz-Boulevard ins Spiel. Das Areal sei schließlich verkehrlich hervorragend erschlossen. Kleingärten mit U-Bahnanschluss dürften in der Tat eine Seltenheit sein.
IKEA will neu bauen
Gedanken machen müsse die Stadt sich auch über das Ikea-Gelände an der Altendorfer Straße. Der schwedische Möbelriese will im nördlichen Krupp-Gürtel an der Bottroper Straße neu bauen und seinen Standort am Rande der Innenstadt dafür aufgeben. Dort könnte neuer Wohnraum entstehen nach dem Vorbild Universitätsviertel. „Vielleicht gelingt es uns die Grüne Mitte in Richtung Westen auszudehnen.“
Die Allbau AG sieht Rotter auch als Vermieter am Markt gut aufgestellt. Seiner Einschätzung nach ist die große Mehrheit der Mieter zufrieden. Dazu trage nicht zuletzt die 2013 gegründete Hausmeister- und Gebäudeservice-Gesellschaft bei. In einer hausinternen Analyse zur Zufriedenheit der Kunden hatten 84 Prozent von 963 befragten Mietern erklärt, sie würden den Allbau als Vermieter weiter empfehlen. „Darauf ausruhen dürfen wir uns nicht“, so Rotter. Das gelte auch für das wirtschaftliche Ergebnis, das 2013 mit 21,5 Millionen knapp über dem des Vorjahres lag.