Ikea bleibt in Essen – und zieht in den Krupp-Gürtel
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Essen. . Schon lange will das Einrichtungshaus Ikea seinen zu klein gewordenen Alt-Standort an der Altendorfer Straße verlassen, nun ist eine Lösung da. ThyssenKrupp und die Stadt entwickeln gleichzeitig einen weiteren großen Teil der alten Krupp-Industriebrache.
Ikea bleibt mit hoher Wahrscheinlichkeit in Essen und bezieht einen neuen Standort an der Bottroper Straße - das ist die erste gute Nachricht, die ThyssenKrupp und Planungsdezernent Hans-Jürgen Best am Dienstag mitzuteilen hatten. Die zweite: Mit Ikea als Eckpfeiler wird in den nächsten Jahren ein weiteres großes Stück des ehemaligen Krupp-Werksgeländes, der so genannte „nördliche Krupp-Gürtel“ entwickelt und bebaut. Es handelt sich um eine rund 52 Hektar große Fläche, die von folgenden vier Straßen begrenzt wird: Bottroper Straße, Haus-Berge-Straße, Pferdebahn und Berthold-Beitz-Boulevard.
ThyssenKrupp als Grundstückseigentümer plant auf dieser Fläche einen Mix aus Gewerbe, Büros und Freizeiteinrichtungen, wie sie sich bereits jetzt in den früheren Hallen der Zeche Helen Amalie unter dem Namen „Big Box“ und „Fun Box“ etabliert haben. Denkbar sind zudem am Südrand der Fläche in Richtung Haus-Berge-Straße und Jahnplatz auch Wohnungen. „Beim Wohnungsbau konzentrieren wir uns aber zunächst auf unsere Fläche am frühen Realmarkt“, sagt Klaus-Dieter Emmeluth, Geschäftsführer von ThyssenKrupp Real Estate.
Zwischen dem neuen Krupp-Park und Altendorf plant die Immobilientochter des Konzerns auf der Fläche des früheren Supermarkts den Bau von rund 500 Wohnungen, die erst einmal gut vermarktet werden wollen. Emmeluth: „Danach sehen wir weiter.“
Ikea bekommt 10 000 Quadratmeter mehr Nettoverkaufsfläche
Entscheidend ist zunächst, dass eine Lösung für Ikea da ist. Das Einrichtungshaus ist seit langem mit den bisherigen Standort in der Weststadt unzufrieden, ein Wegzug dort ist beschlossene Sache. Ob die Schweden in Essen bleiben würden, war durchaus nichts ausgemacht, zumal Ikea gerne sein klassisches Angebot durch weiteren Einzelhandel ergänzen würde - was die Stadt aber zum Schutz der Innenstadt kategorisch ausschließt. „Die von ThyssenKrupp angebotene Fläche ist sehr interessant für uns, wir sind einen großen Schritt weitergekommen“, bestätigte Ikea-Sprecherin Simone Settergren.
Am neuen Standort stehen Ikea gut 23 000 Quadratmeter Nettoverkaufsfläche zur Verfügung gegenüber 13 000 jetzt. Weil Ikea gerne in Essen bleiben möchte, sei man auch kompromissbereit, was die Beschränkung des Sortiments angeht, an der sich auch künftig nichts ändern soll. Settergren: „Die Verhandlungen sind noch nicht beendet, aber wir sind optimistisch.“ Auch die Parkplatz-Situation wird sich verbessern - Ikea wird am neuen Standort über bis zu 1500 Stellplätze verfügen können.
Über eine Nachnutzung des jetzigen Ikea-Areals macht sich Planungsdezernent Best keine Sorgen: Nach dem Modell Univiertel sei hier sehr gut künftige Wohnbebauung denkbar, aber auch eine Erweiterung der Universität.
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