Essen-Holsterhausen. . Nach anfänglich guter Zusammenarbeit fühlt sich der Bürgerplanungstisch, der seinerzeit Visionen für die Zukunft des ehemaligen Berufskollegs Holsterhausen mitentwickelte, nun durch den neuen Eigentümer, die Allbau AG, ausgegrenzt. Bei einem Infoabend wollen sie mehr Mitspracherecht fordern.
Der Bürgerplanungstisch, der seinerzeit Zukunftsperspektiven für das Gelände des ehemaligen Berufskollegs Holsterhausen erarbeitete, lädt zu einem Informationsabend am Donnerstag, 6. März, ab 19 Uhr in das „Melanchthon-Gemeinde-Zentrum“, Melanchthonstraße 3, ein. Dort soll es einen Zwischenbericht über den Planungsstand des Geländes geben, das vor einigen Monaten von der Allbau AG gekauft wurde. Das städtische Wohnbauunternehmen möchte bei einem Architekturwettbewerb die Gestaltungsmöglichkeiten ausloten.
Bei dem Infoabend soll geprüft werden, welche Mitwirkungsmöglichkeiten bürgerschaftliche Initiativen haben. Das Interesse an der Weiterentwicklung des Geländes ist groß: Rund 120 Bürger kamen im vergangenen Jahr im Gemeindezentrum zusammen, um sich auf gemeinsame Leitlinien zu verständigen. Dazu gehören unter anderem eine akzeptable Aufenthaltsqualität am Holsterhauser Platz, eine gestalterisch attraktive Anbindung an die Gemarkenstraße, ausreichend Grün- und Freiflächen sowie ein schlüssiges Verkehrskonzept.
Dialog wieder aufnehmen
Mittlerweile zeigen sich einige Bürger enttäuscht über die Zusammenarbeit mit dem Allbau. So habe sich nach der „anfänglich guten Zusammenarbeit“ in den vergangenen Monaten der Eindruck verstärkt, dass die „Anliegen überhaupt nicht oder nur sehr halbherzig von den Allbau-Verantwortlichen berücksichtigt werden“, heißt es in der Einladung zu dem Informationsabend. Der Eindruck werde dadurch verstärkt, dass dem Bürgerplanungstisch keine Mitwirkungsmöglichkeiten bei der Formulierung der Ausschreibungstexte zum Architektenwettbewerb gegeben worden seien. Alle Fragen der Ästhetik, der Stadtbildgestaltung, der Materialität, der Grün- und Landschaftsgestaltung sowie der Nachbarschaftsbezüge würden nun den „Fachleuten“ überlassen. Der Bürgerplanungstisch um Sprecher Peter Wehr nennt dieses Vorgehen „gutsherrenhaft“.
Um den Dialog wieder aufzunehmen, sind am 6. März Vertreter aus Politik, Verwaltung und des Allbau eingeladen. Ebenso nimmt Wilfried Breyvogel teil, der sich intensiv mit Fragen bürgerschaftlichen Engagements auseinandergesetzt hat.