Essen. . Eine Tochtergesellschaft des schwedischen Möbelriesen Ikea will in der Essener Innenstadt ein Hotel bauen. 294 Betten soll das Haus der Drei-Sterne-Kategorie haben. Laut Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft zielt man auf eine „preisbewusste, reiseerfahrene, jüngere Kundschaft“.

Mailand, Berlin, Frankfurt, London - Essen. In die Reihe europäischer Metropolen soll sich auch die Ruhrstadt einreihen als einer der ersten Standorte eines Hotels der Marke „Moxy“.

Moxy? Nie gehört? Hinter dem knuddeligen Fantasienamen verbirgt sich - man hätte fast geahnt - Ikea. Der schwedische Riese unter den Einrichtungshäusern macht längst nicht nur in Möbel für jedermann. 2012 hat Ikea die Inter Hospitality Holding mit Sitz in Amsterdam gegründet, um in Hotelimmobilien zu investieren. 150 Moxy-Hotels sollen in den kommenden zehn Jahren europaweit entstehen.

Grundstückspreis hängt von eventuellen Altlasten ab

Mit der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft ist man sich handelseinig geworden. In der kommenden Woche soll der Rat der Stadt grünes Licht geben für den Verkauf der Brache an der Ecke Am Handelshof/Gildehofstraße in der Innenstadt. Über Jahre gammelte hier die ehemalige Dependance des Stadtarchivs vor sich hin. Mittlerweile hat die Stadt die Schrottimmobilie abgerissen und das rund 3500 Quadratmeter große Grundstück freigezogen. Der Investor ist höchst willkommen. Vergebens hatte die EWG sich in den vergangenen Jahren bemüht, das Grundstück als Baugrund für eine Büroimmobilie zu vermarkten. Der Energieversorger Eon zog das Grundstück bei der Suche nach einem Standort für die neue Unternehmenszentrale in Betracht, entschied sich dann aber für die ehemalige Festwiese unweit der Messe Essen.

Für das Eckgrundstück an der Gildehofstraße steht nun ein Kaufpreis von 2,1 Millionen Euro in Rede. Der Erlös könnte allerdings um bis zu 50 Prozent geringer ausfallen, sollten Altlasten gefunden werden und kostspielig beseitigt werden müssen.

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Geplant ist ein sechsgeschossiges Gebäude mit 294 Zimmern der Drei-Sterne-Kategorie. Wie das Gebäude aussehen soll, steht noch nicht fest. Fassadengestaltung und Form des Baukörpers sollen noch mit der Bauverwaltung abgestimmt werden. Als Hotel-Betreiber ist das norwegische Franchise-Unternehmen Nordic Hospitality As im Gespräch. Als potenzielle Gäste angesprochen werden soll laut EWG eine „preisbewusste, reiseerfahrene, jüngere Kundschaft“. Die unmittelbare Nähe zum Hauptbahnhof gilt dabei als Standortvorteil.

Übernachtungszahlen gehen weiter nach oben

Essens Hotellandschaft bleibt also in Bewegung. Und dies allen Unkenrufen zum Trotz, die nach dem Bürgerentscheid zum gescheiterten Messe-Umbau zu vernehmen waren. Nach Branchenangaben weisen die Übernachtungszahlen weiter nach oben. 1.386.466 Übernachtungen wurden im vergangenen Jahr gezählt. Das sei der höchste, jemals in Essen erzielte Wert. Für weitere innovative Hotelkonzepte sei der Essener Markt sehr wohl aufnahmefähig.

So ist auch das ehemalige DGB-Haus an der Schützenbahn als Hotelstandort im Gespräch.