Essen. . Viele Eltern ärgern sich, dass die städtischen Schulen in Essen und viele der 48 städtischen Kindertagesstätten auch am Donnerstag geschlossen bleiben. Freie und kirchliche Träger haben die Sturmschäden schneller beseitigt oder gesichert und ihre Kitas wieder geöffnet.
Dass alle städtischen Schulen in Essen und ein Teil der 48 städtischen Kitas auch am Donnerstag noch sturmbedingt geschlossen bleiben, hat viele Eltern verwundert oder gar verärgert. Zumal freie und kirchliche Kita-Träger vormachen, wie es auch anders geht.
„Wir hatten immerhin 50 Meldungen über Sturmfolgen – von umgestürzten Bäumen über beschädigte Spielgeräte bis zu leichten Wasserschäden“, sagt etwa Wiebke Niemeier, die Sprecherin des Kita-Zweckverbandes im Bistum, der allein in Essen 68 Einrichtungen betreibt. Man habe die Kita-Leiterinnen angewiesen, gefährliche Stellen zu sichern oder Außengelände notfalls ganz zu sperren und sofort Fachfirmen anzurufen, um die Reparaturen anzugehen.
Und so hatte am Mittwoch keine der Zweckverband-Kitas geschlossen; auch wenn mancherorts mit reduzierter Besetzung oder verkleinerter Spielfläche gearbeitet werden musste. „Wir wollen keinerlei Risiko eingehen, aber trotzdem ein verlässlicher Partner für die Eltern sein“, so Wiebke Niemeier. Selbst Dienstag habe man die Betreuung gewährleistet, da seien aber wenige Kinder gekommen, weil einigen Eltern die Anfahrt zu gefährlich war.
Kitas zogen ins Nachbargebäude
Bei zwei Zweckverband-Kitas war die Anfahrt gar nicht möglich, und bei St. Augustinus in Essen-Frohnhausen war ein Baum aufs Dach gekracht. Diese drei Kitas zogen in Nachbargebäude um. „Gerade berufstätige Eltern waren sehr dankbar, dass wir den Betrieb aufrecht erhalten haben; obwohl manche Erzieherin viel länger brauchte, um an ihren Arbeitsplatz zu kommen.“
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Auch Demet Aydin, die die Awo-Kita Haus-Berge-Straße in Altendorf leitet, weiß von Kolleginnen, die zweieinhalb Stunden Anfahrt hatten. „Aber wir hatten am Tag nach dem Sturm geöffnet, um den Eltern die Gelegenheit zu geben, ihre Kinder zu bringen.“ So hätten es alle fast 20 Kitas der Arbeiterwohlfahrt in Essen gehalten. „Wir verstehen uns als Dienstleister.“
Verständnis für die Stadt Essen
So sieht es auch VkJ-Geschäftsführer Oliver Kern: „Unsere Haustechniker haben am Dienstag um 5 Uhr morgens eine Rundreise durch unsere 16 Kitas gemacht und Schäden gesichtet.“ Er habe aber Verständnis für die Stadt: „Die haben einfach niemanden mehr, der für sie mal schnell rausfahren kann.“
Ähnlich erklärt Stadtsprecherin Nicole Mause die Verzögerungen bei städtischen Kitas und Schulen: „Alle unsere Kräfte, die Schäden beurteilen und sichern könnten, sind noch auf den Straßen unterwegs.“ Weil man bei ersten Sichtungen an einzelnen Standorten jedoch erhebliche Probleme feststellte, bleiben heute alle Schulen geschlossen – aus Sicherheitsgründen. Freitag sieht man weiter. „Gleichzeitig haben wir mit Hochdruck daran gearbeitet, heute viele Kitas ans Netz zu bringen.“ 26 von 48 werden öffnen – ein Teilerfolg. Eine Liste der geöffneten Kitas findet sich auf www.essen.de