Essen-Margarethenhöhe. . Auf der Margarethenhöhe hat ein umgestürzter Baum ein Dach so stark beschädigt, dass es ins Haus regnet. Der Mieter fühlt sich vom Vermieter, der Margarethe-Krupp-Stiftung, mit seinem Problem allein gelassen. Die weist die Vorwürfe zurück.
Der Sturm ist vorbei, doch die Sorgen der Bürger bleiben. Hart getroffen hat es David Hermanns, der an der Steilen Straße auf der alten Margarethenhöhe wohnt. Ein nach Schätzung des Technischen Hilfswerks (THW) Gummersbach rund 500 Kilo schwerer Baum stürzte um und beschädigte das Dach schwer. David Hermanns fühlt sich mit dem Problem allein gelassen und kritisiert das Krisenmanagement des Vermieters, der Margarethe-Krupp-Stiftung. Erst gestern, zwei Tage nach dem Unwetter, sei ein Bauleiter mit Statiker vorbeigekommen, um sich die Schäden anzusehen. Viel zu spät, findet der Mieter: „Auf der Margarethenhöhe ist der Vermieter in Form der Margarethe-Krupp-Stiftung nicht zu erreichen beziehungsweise auch nur annähernd im Straßenbild zu sehen. Die Anwohner sind auf sich allein gestellt, müssen Schäden selbst notdürftig absichern.“
Tag zwei nach Sturmtief Christian in Essen: Am Hauptbahnhof warten festsitzende Penlder und andere Bahn-Kunden am Taxistand. Das Foto hat uns Facebook-Nutzerin @Gaggi Adel Hanna geschickt.
Von Facebook-Nutzerin @Tiine Bacardii aus Frohnhausen
Von Facebook-Nutzer Pascal Pasch aus Frohnhausen.
Von den Facebook-Nutzerin @Andre und Marlen Sawitzki erhielten wir dieses Bild von der Strecke der S-Bahn S6, aufgenommen in der Nähe der Haltestelle Essen-Süd.
Von den Facebook-Nutzerin @Andre und Marlen Sawitzki erhielten wir dieses Bild von der Strecke der S-Bahn S6, aufgenommen in der Nähe der Haltestelle Essen-Süd.
Von Facebook-Nutzerin @Marie Zimm von der Goldschmidtstraße.
Von Facebook-Nutzerin @Mücahit Celik aus Steele.
Facebook-Nutzerin @Meli Sa schickte dieses Foto aus Frohnhausen.
Facebook-Nutzerin @Debi Möd schickte uns dieses Foto aus Rüttenscheid.
Facebook-Nutzerin @Debi Möd schickte uns dieses Foto aus Rüttenscheid.
Facebook-Nutzerin @Akin Klaus schickte uns dieses Bild aus Katernberg.
Facebook-Nutzerin @Akin Klaus schickte uns dieses Bild aus Katernberg.
Auf der A52 zwischen Essen und Düsseldorf stockte und stand der Verkehr am Mittwoch den ganzen Morgen und Mittag über, teilweise auf über 15 Kilometern. Das Foto aus dem Stau hat uns via Facebook @Jessi Sve aus Essen geschickt.
Auf der A52 zwischen Essen und Düsseldorf stockte und stand der Verkehr am Mittwoch den ganzen Morgen und Mittag über, teilweise auf über 15 Kilometern. Das Foto aus dem Stau hat uns via Facebook @Jessi Sve aus Essen geschickt.
Hermanns vermisst in solchen Ausnahmesituationen einen Ansprechpartner des Vermieters. So gehe es anderen Anwohnern auch, weiß er aus Gesprächen mit den Nachbarn. Die Stiftung sei vorgestern telefonisch kaum zu erreichen gewesen. „Ich leite es weiter“, sei die einzige Auskunft gewesen, die er erhalten habe. Dabei sei in diesem Fall nicht nur der Schaden erheblich, sondern auch die Lage zunehmend dramatischer geworden, denn der dicke Ast drohte vom Dach zu rutschen. „Ich musste die Mitarbeiter des THW Gummersbach, die hier durch die Straßen liefen, selbst ansprechen und um Hilfe bitten“, sagt Hermanns. Die Helfer hätten den Ast mit einer Winde herausgezogen und die Gefahr so vorerst gebannt. Allerdings sei die Traufe in dem Bereich komplett abgerissen, das Dach schwer beschädigt, so Hermanns.
Schäden mit Sandkasten-Abdeckfolie abgedeckt
Er selbst habe mit einem Nachbarn die Sandkasten-Abdeckfolie über die Stelle gespannt und befestigt, um notdürftig zu verhindern, dass es hereinregnet“, sagt der Mieter. Das eigentliche Loch sei nur so groß wie eine Salatschüssel, aber der Regen fließe jetzt ins Mauerwerk. Im Kinderzimmer rieche es schon komisch und die Tapete welle sich. Nachdem er gestern früh endlich jemanden bei der Krupp-Stiftung erreicht habe, sei ein Dachdecker vorbeigekommen, aber unverrichteter Dinge wieder abgezogen. „Es sei ihm zu gefährlich, aufs Dach zu gehen“, so Hermanns. Als dann gestern Nachmittag endlich eine Hausbegehung stattfand, ärgerte sich Hermanns schon wieder: „Die Behebung des Schadens wurde für Anfang nächster Woche angekündigt. Dabei sind fürs Wochenende doch wieder starke Regenfälle angesagt.“
Am Ende bekam er die Zusage, dass man „morgen oder übermorgen“ anfange. Erst müsse der Baum zerlegt und abtransportiert werden, dann könne man ein Gerüst aufstellen, so dass der Dachdecker sicher aufs Dach gelangen könne, um die Schäden auszubessern.
Prokurist lässt Vorwürfe nicht gelten
Den Vorwurf des Mieters, die Margarethe-Krupp-Stiftung (MKS) als Vermieter habe zu spät reagiert, lässt Jochen Biefang, Prokurist der MKS, nicht gelten. „Wir nehmen die Anliegen der Mieter sehr ernst und arbeiten die Schäden, die uns gemeldet werden, nach Priorität ab“, sagt er. Vorgestern früh seien nach dem Unwetter in der Tat die Telefone heiß gelaufen, so dass es zu Wartezeiten kommen konnte.
„Wir laden den Mieter gern ein und erläutern ihm, wie wir in solchen Fällen vorgehen müssen, da auch Feuerwehr und ein Gutachter für die Versicherung mit einbezogen werden müssen“, erklärt Biefang. Die Margarethe-Krupp-Stiftung sei für rund 3100 Wohnungen auf der Margarethenhöhe verantwortlich. Rund 750 Schadensmeldungen seien nach dem Sturm eingegangen. Die größten Schäden habe es in den Bereichen Hauxplatz, Steile Straße, Laubenweg und Lührmannstraße gegeben. Auch die neue Höhe sei teils schwer betroffen. An der Borkumstraße seien beispielsweise sieben Autos auf einen Schlag beschädigt worden. Die 750 Meldungen bezögen sich auf beschädigte Dächer, Pkw, Gärten und Terrassen.
„Wir sind stolz darauf, dass die Mieter mit so viel Verständnis reagieren“, sagt Biefang. Für beschädigte Straßenbäume sei die MKS nicht zuständig, aber Stadtvertreter seien ebenfalls schon im Stadtteil unterwegs. Tannen, die teils auch umgekippt sind, gehören laut Biefang nicht zum Grünkonzept für die Margarethenhöhe. „Das sind meist eingepflanzte Weihnachtsbäume der Mieter. Wir kümmern uns trotzdem um die Sicherheit, aber meist klagen die Mieter über Beschattung“, so Biefang.
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