Essen. Die meisten der dringlichsten Sturmschäden sind beseitigt, doch viele der Reparaturen sind nur provisorisch. Bei der Evag gehe es zunächst darum, den Fahrbetrieb bei Gewähr der vollen Sicherheit schnellstmöglich wieder aufzunehmen, so ein Sprecher. Danach werden wochenlange Folgearbeiten notwendig sein.
Allmählich kehrt Essen zurück zur Normalität. Zwei Tage nach dem verheerenden Orkan, der am Montagabend im gesamten Stadtgebiet für erhebliche Verwüstungen gesorgt hat, verkehren wieder zahlreiche Verbindungen der Evag. Auch wenn noch nicht alle Bäume von den Straßen entfernt sind, können die zentralen Wege wieder befahren werden.
Bis zum Redaktionsschluss hatte die Feuerwehr über 2.500 Einsätze abgearbeitet. Rund 1.000 Aufträge waren am Abend noch offen. Am Nachmittag hatten sich 350 Feuerwehrleute aus Köln und Krefeld zum Dienst gemeldet, um die Essener Wehr in den kommenden Tagen zu unterstützen.
"Die Lage ist momentan lebensgefährlich"
Rund 50 Monteure der Evag sind ebenfalls rund um die Uhr im Einsatz. 21 der 35 Buslinien im Stadtgebiet machten sich gestern wieder auf den Weg – teilweise mit Einschränkungen. Oberstes Ziel der Evag ist es, alle Fahrleitungen wieder in einen funktionstüchtigen Zustand zu bringen. Bislang wurden etwa drei Kilometer Kabel repariert – allerdings nur provisorisch. Die Stromleitungen würden so instand gebracht, dass der Fahrbetrieb bei Gewähr der vollen Sicherheit schnellstmöglich wieder aufgenommen werden kann, erklärte Evag-Sprecher Olaf Frei. „Danach werden aber noch wochenlang Folgearbeiten nötig sein.“ Gestern Abend abend waren rund zwei Drittel des Schienensystems wieder befahrbar. Die Evag rechnet damit, dass es bis Freitagabend 90 Prozent sind – allerdings weiterhin mit Verspätungen.
Im Grugapark sind derzeit rund 60 Mitarbeiter damit beschäftigt, die Sturmschäden zu beseitigen. Momentan ist man soweit, dass fast alle Wege frei sind, sagt Parksprecher Eckhard Spengler. Dadurch können die Fahrzeuge nun mit den Aufräumarbeiten beginnen. „Es wird mindestens zwei Wochen dauern, bis die Verkehrssicherheit hergestellt ist“, so Spengler. Allerdings habe man dann noch keinen schönen Park. Die eigentliche Arbeit komme noch. „Man kann es gar nicht oft genug sagen: Die Lage ist momentan lebensgefährlich“, betonte Spengler. Die Zugänge von Orangerie und Kitas sind daher streng abgeschirmt. Nur die Eingangsbereiche sollen ab Freitag wieder begehbar sein, alle anderen Bereiche bleiben gesperrt. Heute soll sich entscheiden, ob die städtischen Schulen auch am Freitag geschlossen bleiben.