Altenessen. In einem Großprojekt holt die Emschergenossenschaft den Schurenbach ans Tageslicht und will ein neues Naherholungsgebiet entwickeln

Am Anfang war etwas Skepsis da. Am Ende waren fast alle Bedenken ausgeräumt. Die Emschergenossenschaft informierte im Saal des Kleingartenvereins Altenessen über die anstehenden Arbeiten am Schurenbach im Rahmen des Großumbaus des Emscher-Systems. „Das hört sich weitgehend gut an. Jetzt können die ruhig loslegen“, sagte der Altenessener Peter Schadowski, der als direkter Anlieger gleich an der künftigen Baustelle wohnt.

Es ist ein großes wie ambitioniertes Projekt, das die Emschergenossenschaft im Essener Norden umsetzt. Von Ende März bis Oktober 2015 soll dabei der Schurenbach umgebaut werden. Für knapp zehn Millionen wird er offengelegt und ökologisch erheblich aufgewertet. Was dabei wo genau geplant ist, erläuterten Henning Stahlschmidt, Projektleiter der Emschergenossenschaft für den Schurenbach, und Pressesprecher Ilias Abawi den 100 Altenessenern, in den Saal des Kleingartenvereins gekommen waren.

Neues Leben für den Schurenbach

Das Projekt könnte unter dem Motto „Neues Leben für den Schurenbach“ firmieren. Auf einer Länge von 900 Metern soll das unterirdisch verlaufende Gewässer, auf dem Weg zur Emscher nördlich der A42, ans Tageslicht geholt werden. Schon vorher werden schmutziges Abwasser sowie Quell- und Grundwasser, die bislang noch vermischt werden, getrennt. Die neue Trasse mit dem frischen Wasser soll von den Bürgern, so die Planung der Emschergenossenschaft, als neues Naherholungsgebiet entdeckt werden. Der Verlauf der neuen Trasse orientiert sich am Fuß der Schurenbachhalde, die längst als attraktives Ausflugsziel genutzt wird.

„Wenn das alles mal so fertig ist, wird das eine runde Sache“, ist der Altenessener Peter Schadowski sicher. „Jede Baustelle nervt. Aber wenn es mal fertig ist, wird das schön“, sagte Elisabeth Üing, die anfangs Angst um ihren Kleingarten hatte. Bestehende Bedenken konnten allerdings von den Vertretern der Emschergenossenschaft weitgehend zerstreut werden. Die Altenessener sorgten sich vor allem um die Folgen für den Verkehr durch die Arbeiten an der Heßlerstraße. Dort leiden nicht nur die Anwohner seit Oktober 2012 unter einer Dauer-Baustelle. Immerhin ist inzwischen wieder die Durchfahrt möglich. Das wird auch der Fall sein, wenn die Emschergenossenschaft loslegt. „Dort wird während der Sommerferien gearbeitet. Das ist eine Auflage der Stadt, um die Beeinträchtigungen für die Bürger möglichst gering zu halten. Eine Vollsperrung der Heßlerstraße ist nicht geplant“, kündigte Ilias Abawi an. Baubeginn wird am Hegerkamp sein.