Essen. . Anwohner der ehemaligen Walter-Pleitgen-Schule in Frintrop und die Bezirkspolitiker im Essener Nordwesten fühlen sich von der Sozialverwaltung „über den Tisch gezogen“. Die schließt nicht nun doch nicht mehr aus, dass aus dem Behelfsheim für Flüchtlinge ein „Dauerwohnheim“ wird.

Das Tischtuch zwischen Ortspolitikern in der Borbecker Bezirksvertretung IV und der Essener Sozialverwaltung ist seit Dienstagabend zerschnitten. Grund: Aus dem bisherigen „Behelfsheim“ für Flüchtlinge in Frintrop kann ein „Dauerwohnheim“ werden. Das lehnen die Bezirksvertreter im Nordwesten strikt ab.

Eine Dauerunterkunft in der ehemaligen Walter-Pleitgen-Schule hatte Thomas Römer, Geschäftsbereichsbeauftragter der Sozialverwaltung, auf der Sitzung des Vorortparlamentes nicht mehr ausgeschlossen – „wir müssen alle Möglichkeiten prüfen“. Mitte Januar müsse der interfraktionelle Arbeitskreis des Rates über die zukünftigen Gebäude und deren Umbauten zu Flüchtlingsheimen entscheiden.

Anwohner und Bezirkspolitiker fühlen sich jedoch von der Sozialverwaltung „über den Tisch gezogen“. „Ein Behelfsheim mit 24-Stunden-Betreuung haben wir mitgetragen. Jetzt aber mit einer Salami-Taktik dort ein Dauerwohnheim einzurichten, geht mit uns nicht“, stellt Thomas Mehlkopf, Sprecher der CDU-Fraktion im Bezirk IV, klar.

"Unser Vertrauen schwindet"

Dass ein „Wohnungsbauer in Altendorf ein Flüchtlingsheim verhindert hat, hat ein Geschmäckle“, fügt Ulrich Schulte-Wieschen, Sprecher der SPD, hinzu.

Auf einem Bürgertreffen habe die Sozialverwaltung bekräftigt, in Frintrop solle es nur ein befristetes Behelfsheim geben. „Jetzt hören wir eine neue Version. Unser Vertrauen schwindet“, so Schulte-Wieschen fraktionsübergreifend.

Im Essener Norden seien nur noch Frintrop und Stoppenberg geblieben. Altendorf und die Tiegelstraße seien ausgeschieden. Proteste in Frintrop, mit Unterstützung der Ortspolitiker rücken näher.