Essen. In Essen stehen 15.000 Wohnungen leer. Angesichts dieser Zahl möchte man meinen, dass es der Sozialverwaltung nicht schwer fallen sollte, einige davon für Asylbewerber anzumieten, wie es die Politik wünscht.

15.000 Wohnungen stehen in dieser Stadt leer. Angesichts dieser Zahl möchte man meinen, dass es der Sozialverwaltung nicht schwer fallen sollte, einige davon für Asylbewerber anzumieten, wie es die Politik wünscht. Diesem Wunsch verlieh der Stadt-Rat gestern per Beschluss noch mal Nachdruck.

Der Vorschlag von Sozialdezernent Peter Renzel, drei ehemalige Schulgebäude zu Behelfsunterkünften umzubauen, ist damit erst einmal vom Tisch. Übrig geblieben ist allein die einstige Dependance der Nikolausschule an der Schwanhildenstraße in Stoppenberg. Für die Politik eine Option. Mehr noch nicht. Eine Dringlichkeitsentscheidung für den notwendigen Umbau behält der Rat sich vor - und setzt darauf, dass sich genügend Wohnungen finden lassen.

Hotel in der Innenstadt wird angemietet

60 Wohnungen hat der Allbau der Stadt angeboten, die ersten 19 davon sollen laut Renzel ab dem 1. Dezember bezogen werden. Mit drei weiteren Wohnungsgesellschaften sei die Verwaltung im Gespräch. Auch ein Hotel in der Innenstadt will die Stadt anmieten, um dort 60 bis 80 Flüchtlinge unterzubringen. „Wenn überhaupt erst ab Februar“, so Renzel. Ab April kommenden Jahres stünde womöglich auch ein Studentenwohnheim im Kray als Unterkunft zur Verfügung. Das Studentenwerk hat die Immobilie der Stadt angeboten - zum Tausch gegen ein Grundstück am Thurmfeld nahe der Universität.

Bis zum 5. Dezember soll die Stadt mögliche Standorte für weitere Asylheime prüfen und wird sich erst einmal mit dem behelfen müssen, was sie hat. 35 freie Plätze gibt es noch in der ehemaligen Walter-Pleitgen Schule in Frintrop. In dieser Woche sind der Stadt keine weiteren Flüchtlinge zugewiesen worden. Ob es so weiter geht? „Ich hoffe, dass wir ohne Notunterkünfte über Weihnachten ins neue Jahr kommen“, so Renzel im Rat. Im Februar will die Verwaltung der Politik dann Grundstücke vorschlagen, auf denen neue Heime gebaut werden könnten. Weiter hinterher hecheln, wenn es darum gehe Menschen unterzubringen - das, so mahnte gestern das Essener Bürgerbündnis an, gehe nicht.