Essen. . In Essen leben derzeit 1026 Asylbewerber. Die Stadt erfüllt damit die Quote, nach der Asylbewerber auf einzelne Städte verteilt werden, zu knapp 105 Prozent. Darum kommen im Moment keine weiteren Erstantragsteller nach Essen. Dennoch ist unklar, ob frühere Schulen umgewandelt werden.

Die Stadt wird in diesem Jahr offenbar keine Asylbewerber in Turnhallen unterbringen müssen. „Wenn sich die Lage weiter so stabilisiert, müssen wir auf diese Notlösung vorerst nicht zurückgreifen“, sagte Sozialdezernent Peter Renzel nach einer Sitzung mit dem interfraktionellen Arbeitskreis zum Thema Asyl. Von einer Entspannung der Lage wollte Renzel aber nicht reden: „Derzeit leben 1026 Asylbewerber in der Stadt, damit liegen wir deutlich über den Vorjahreszahlen. Und wir haben noch gerade 35 Plätze in der Behelfseinrichtung Im Neerfeld in Frintrop.“

50 Wohnungen werden hergerichtet

Immerhin erfülle Essen damit die Quote, nach der die Asylbewerber auf einzelne Städte verteilt werden, zu knapp 105 Prozent. Das heißt, dass im Moment keine weiteren Erstantragssteller nach Essen kommen. Anders sieht es bei so genannten Folgeantragstellern aus: Sie werden in der Regel immer der Stadt zugewiesen, in der sie sich bei ihrem ersten Deutschland-Aufenthalt gemeldet haben. In Essen handelt es sich zumeist um Sinti und Roma aus Serbien und Mazedonien, die kaum Chancen auf Anerkennung haben, aber regelmäßig in den Wintermonaten anreisen. Allein im Oktober, November und den ersten Dezembertagen kamen 108 Folgeantragsteller. Renzel rechnet hier bis Januar mit einem „hohen Niveau“.

Erste Erfolge erziele man beim Umzug von Asylbewerbern in Wohnungen. So seien im November 70 Personen neu in Asylheime gezogen, gleichzeitig habe es auch 56 Auszüge gegeben. In den ersten Dezembertagen habe es erst zwei Neuzugänge in den Heimen gegeben, aber schon 12 Asylbewerber seien in eine Wohnung umgezogen. „Wir haben weitere 19 Wohnungen vom Allbau angemietet, die wir jetzt herrichten. Bis Anfang Januar werden dort 50 Asylbewerber einziehen.“ Während über weitere Wohnungen verhandelt werde, sei das von der Sozialverwaltung auch ins Auge gefasste Hotel in der Innenstadt inzwischen verkauft und stehe daher nicht mehr als Unterkunft zur Verfügung.

Über Stoppenberg wird entschieden

Ob die frühere Schule an der Schwanhildenstraße in Stoppenberg angesichts der Entwicklungen noch in eine Behelfseinrichtung umgewandelt werden müsse, werde Ende kommender Woche entschieden, so Renzel. Planungsdezernent Hans-Jürgen Best habe in der Arbeitskreis-Sitzung am Donnerstag 36 Grundstücke benannt, die für Asylheime grundsätzlich geeignet sein könnten. Sie werden bis zur nächsten Sitzung des Arbeitskreises Ende Januar intensiv geprüft; die Entscheidung trifft der Rat im Februar.