Essen. .

Unverhofft kommt oft, denke ich beim Betreten des „Milo“ auf der Steeler Straße. Hier hat sich einiges verändert. Statt des gängigen griechischen Angebots „viel Fleisch – wenig Idee“ kommen seit einiger Zeit mediterrane Köstlichkeiten auf den Tisch.

Auch das Ambiente hat gewonnen, Statuen und Sitznischen sind einer großzügigen Gestaltung gewichen. Mit eingedeckten Tischen und Kerzenbeleuchtung wirkt die Inneneinrichtung behaglich. Wir starten mit einer Portion Taramas, die in drei Kugeln serviert wird und damit für vier Euro üppig bemessen ist. Hier werden die rosafarbenen Fischrogen mit Zitrone und Kartoffelpüree aufgeschlagen, was die Konsistenz eine Spur zu pappig werden lässt, geschmacklich allerdings eine frische Variante darstellt.

Dazu gibt es reichlich Brot und vom Haus eine tolle Aioli. Beim Wein verlassen wir uns auf die Beratung des Juniorchefs - zu Recht, wie sich herausstellt. Die Hauptgerichte halten, was die Neuausrichtung des Hauses verspricht: Beim Suvla Feta (15,50 Euro), hauchdünn gebratenes Schweinefilet, das mit Feta gefüllt ist, wurde der Spieß für die einfache Handhabe bereits entfernt, die Würzung ist fein, der Feta nicht zu intensiv. Die leckere Kartoffelbeilage bewegt sich irgendwo zwischen Pommes frites und Kartoffelspalten. Für den griechischen Klassiker Souvlaki (12 Euro) wurde hier zwar das Rad nicht neu erfunden, es schmeckt aber richtig gut und kommt netter arrangiert als anderswo. Gleiches gilt für die Beilagensalate: Die Komposition ist selbst mit kleinem Krautsalatanteil okay und das Dressing statt laff-rosafarbenem Pamp eine leicht süßliche Vinaigrette.

Auch das Perlhuhn begeistert meine Begleitung mit zartem Fleisch und beim Risotto gibt’s diese perfekte Mischung aus sämig und bissfest. Im Anschluss lümmeln wir uns dann noch eine Weile in die Sessel im Lounge-Bereich. Das ist gemütlich und käme auch prima ohne die künstlichen Kaminfeuer aus. Insgesamt ist dem Restaurant die Neuausrichtung richtig gut bekommen.

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