Essen-Stadtwald. . Die Freundinnen Ulla Niggemeyer-Heinle und Rieke Niehaus führen seit zwei Jahren das „Café Ma(h)l anders“ in Essen-Stadtwald. Die Frauen kochen und backen in ihrem etwas versteckt gelegenen Café regional, saisonal und vor allem fleischlos. Auch für Veganer finden sich Gerichte auf der Speisekarte, was Gäste auch aus dem Rheinland und dem Bergischen Land anlockt.

Seit zwei Jahren ist das „Café Ma(h)l anders“ Anlaufstelle für Vegetarier und Veganer. Für die beiden Betreiberinnen Ulla Niggemeyer-Heinle (52) und Rieke Niehaus (53) ist das Café eine Herzenssache. „Ich bin seit meinem 14. Lebensjahr Vegetarierin“, sagt Niggemeyer-Heinle. Nach der Familienpause wollte die Sozialarbeiterin nicht in ihren alten Beruf zurück und auch Kauffrau Rieke Niehaus zog es nicht wirklich zurück. Seit der Schulzeit ihrer Kinder sind die Frauen befreundet - und irgendwie geisterte schon länger die Idee durch ihre Köpfe, sich selbstständig zu machen. „Wir wollten etwas tun, hinter dem wir voll und ganz stehen“, waren sie sich einig. Kein Fleisch zu essen, ist für beide eine Frage der Ethik.

Als die Räume an der Forsthausstraße, in denen sich früher auch ein Café befand, zur Vermietung standen, entschieden sich die Frauen spontan, ihren Traum umzusetzen. „Wir wohnen in der Nähe, kennen viele Leute und das Ladenlokal ist mit rund 60 Quadratmetern räumlich und finanziell überschaubar“, sagt Ulla Niggemeyer-Heinle, Mutter von zwei Kindern. Im Gegensatz zu Rüttenscheid sei die Miete hier bezahlbar. „Man findet uns zwar nicht so leicht, aber inzwischen funktioniert die Mund-zu-Mund-Propaganda“, sagt sie. 20 bis 25 Gäste finden locker Platz im Eck-Café.

Hochmotiviert machten sich die Frauen an die Arbeit, gestalteten die Räume selbst um. Grün ist die dominierende Farbe, die Räume haben mit einem gemütlichen Sofa und weiß gestrichenen Stühlen und Tischen Wohnzimmer-charme. Anfangs sei das Café einigen Nachbarn wohl ein bisschen suspekt gewesen. Bei vielen siegte irgendwann die Neugier, inzwischen sind etliche Nachbarn Stammgäste. Mitarbeiter umliegender Firmen und Büros nehmen den Mittagstisch gern in Anspruch, erläutert Rieke Niehaus.

Vegetarische Speisen gibt es in immer mehr Lokalen, doch für Veganer, die komplett auf tierische Produkte verzichten, sind die Anlaufstellen noch rar. Darauf machte der vegan lebende Sohn von Rieke Niehaus die beiden Geschäftspartnerinnen aufmerksam. Die stimmten daraufhin ihre Speisen auch speziell auf Veganer ab - und locken damit auch Gäste aus Wuppertal oder Düsseldorf an.

Zwei Suppen, ein paar kleine Gerichte mit saisonalen und regionalen Zutaten, Möhrenkuchen und Co., alles frisch gekocht oder gebacken - das ist das Tagesangebot im „Café Ma(h)l anders“. „Wir versuchen, vorwiegend Zutaten aus fairem Handel und Bio-Ware zu verwenden, aber das klappt nicht immer. Auch aus Kostengründen, denn die Gerichte dürfen ja nicht zu teuer werden“, erläutert Ulla Niggemeyer-Heinle das Konzept.

Für geschlossene Gesellschaften oder besondere Veranstaltungen öffnet das „Café Ma(h)l anders“ auch außerhalb der normalen Zeiten. So trifft sich dort beispielsweise seit einem Jahr der Lesekreis für Frauen des Vereins „Perspektiven und Lebenssinn“ von Elke Schulz einmal im Monat, freitags um 18.30 Uhr. „Wir suchen die Bücher gemeinsam aus, lesen sie und besprechen sie dann“, erklärt Elke Schulz. „Dabei beleuchten und diskutieren wir alle interessanten Aspekte des Textes, Stilmittel, Inhaltliches und Biografisches.“

Einige neue Mitglieder kann der Lesekreis noch gebrauchen. Informationen zum genauen Termin der Veranstaltung und Anmeldung unter 44 18 58 oder per E-Mail: mail@elke-schulz.de .

Lesekreis-Leiterin Elke Schulz, Diplom-Pädagogin mit Therapie-Ausbildung, bietet in ihren Praxis-Räumen an der Angerstraße 33 zudem seit zwölf Jahren Kurse für Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Raucherentwöhnung sowie Ausbildungen zum Kursleiter an. Ihr Schwerpunkt liegt im Bereich Stressmanagement und Entspannung.

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