Essen. . Ohne Angabe von Gründen haben die Betreiber des Essener Nobel-Clubs „Essence“ an der Viehofer Straße auf ihrer Facebook-Seite mitgeteilt, den Laden bis auf Weiteres zu schließen. In der Betreiber-Szene wird über eine Insolvenz spekuliert.

Als „Club von Weltstadt-Niveau“ und „neuer Stern am Nachthimmel“ wurde das „Essence“ an der Viehofer Straße vor seiner Eröffnung im Frühjahr 2007 angekündigt – knapp sechs Jahre später steht die Disco-Kugel still. „Die Location bleibt auf Weiteres geschlossen. Weitere Informationen folgen auf der Homepage!“ heißt es dürftig auf der Facebook-Seite. Auch ein Anruf und die Nachfrage über die Gründe des plötzlichen Endes bringen bis auf ein patziges „kein Kommentar“ wenig Aufschluss.

Franz Norkus und Micha Selders, die Erfinder des legendären „Mudia Art“, hatten mit dem Essence im ehemaligen Europakino eine noble Adresse für Nachteulen geschaffen. Dress-Code, eine harte Einlass-Politik, edles Interieur und diverse Show- und Tanzeinlagen sollten statt eines herkömmlichen Clubs echtes Nacht-Theater auf hohem Niveau bieten. Erst kürzlich hatte ein Black- und R’n’B-Bereich geöffnet, um weitere Zielgruppen zu erreichen. Auch mit Rot-Weiss Essen pflegte das Essence eine Kooperation, richtete im neuen Fußballstadion eine Club-Lounge ein. Die bot Platz für 80 VIP-Gäste, die vor und nach dem Spiel von Showgirls bewirtet wurden.

Das Konzept des „Upper-Clubs“ hat sich nun offenbar überlebt. Nach Informationen der Party-Plattform Virtual Nights heißt es in der Betreiberszene, das Essence sei insolvent.

Auf Facebook ist das Bedauern ebenso groß wie der Ärger darüber, dass es keine Begründung für das plötzliche Aus gibt: „Eine Erklärung ist man seinem Publikum irgendwie schuldig, wenigstens ob es überhaupt wieder auf macht“, heißt es dort. Andere trauern dem Essence hinterher, als „einzigen Laden in Essen, wo man auch wirklich stilvoll und mit Niveau feiern kann“.

Unbekannt ist, was mit den Räumen an der Viehofer Straße im Falle einer dauerhaften Schließung passiert. Gut möglich, dass sich der stete Wandel in der Essener Club-Landschaft fortsetzt. Erst im Sommer hatte der Club Beate im ehemaligen Erotik-Laden „Beste Uhse“ nach nur einem Jahr aus ebenfalls unbekannten Gründen geschlossen.