Essen-Kettwig.

Nur vier Wochen, nachdem ihnen die Vermieter die Schlüssel gegeben haben, werden Susanne und Sascha Buber ihr kleines Café-Bistro an der Hauptstraße eröffnen. Dort, wo Melanie Wurbs und Stefanie Balzer ihre WuBa hatten, heißt es ab Sonntag schlicht und ergreifend: Einfach Genuss.

Und der Name wird Programm sein. Dafür sorgt schon der Ehrgeiz von Sascha Buber. Der 33jährige ist gelernter Koch. „Ich komme aus der Sterne-Küche und habe an mich selbst sehr, sehr hohe Ansprüche.“ In Aachen ist er geboren, hat in Frankreich und Spanien und in allen Bundesländern Deutschlands gearbeitet. Seine Frau ist gebürtige Essenerin - „und deswegen sind wir auch zurück ins Ruhrgebiet gegangen. Wenn, dann sollte es aber auch Kettwig oder Werden sein.“ Und es wurde Kettwig. Buber, der außerdem als angestellter Privatkoch gearbeitet hat, hat den Schritt in die Selbstständigkeit sorgfältig geplant und sogar schon eine eigene Produktlinie entwickelt. Dressings, Fonds, ein Pesto, eine Schokocreme und Fruchtaufstriche stellt er her. Alles Natur pur und „dadurch natürlich nicht so lange haltbar“.

31 Sitzplätz hat das „Einfach genuss“ - ohne den Thekenbereich. Im Sommer gibt es Tische und Stühle vor der Tür und - wie bei den Vorgängerinnen - Sitzplätze an der Ecke Meistersweg/Hauptstraße. Wichtig ist Buber, „dass die Zutaten frisch sind. Ich kaufe auch Fisch oder Fleisch niemals tiefgefroren. Was weg ist, ist weg. Damit müssen die Gäste leben können.“

Er bietet verschiedene Frühstückspakete an, einen schnellen und leichten Mittagstisch, Kaffee und selbstgemachten Kuchen und an den Abenden auch Menüs.

Einige Gimmicks des entspannt und gemütlich eingerichteten Bistros: An der Wand wächst auf einer großen Fläche frisches Moos, „dass sich die nötige Feuchtigkeit aus der Raumluft holt“. Und es gibt neben der Spielecke eine riesige Schiefertafel für Kinder.

Der Pachtvertrag der Bubers läuft über fünf Jahre - „über eine kürzere Laufzeit hätte ich auch nichts abgeschlossen“, sagt er. „Wir sind hier, um kulinarisch etwas aufzubauen.“

Und was passiert, wenn es einen der begehrten Michelin-Sterne geben sollte? Sascha Buber überlegt. „Ich weiß noch nicht, was wir dann machen würden. Die Sterne üben auch Druck aus. Und wir möchten unseren Gäste entspannte, gute Gastronomie bieten.“

Die kleine Küche des Bistros hätte er gern vergrößert, eine Wand versetzt. Aber da macht natürlich der Denkmalschutz nicht mit. Aber es wird auch so funktionieren. Vorerst mit einem Ein-Mann-Küchenteam. Und einer ganzen Menge Ehrgeiz.

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