Essen. Berthold Beitz ist tot. Der langjährige Vorsitzende der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung starb am Dienstag im Alter von 99 Jahren. Dies teilten Stiftung und die Thyssen-Krupp AG am Mittwoch in Essen mit. Beitz war seit 1999 Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der Thyssen-Krupp AG.
Berthold Beitz ist tot. Wenige Wochen vor seinem 100. Geburtstag starb der einflussreiche Vorsitzende der Essener Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung am Dienstag, wie die Thyssen-Krupp AG am Mittwochnachmittag mitteilte. Zuletzt machte Beitz Urlaub in seinem Ferienhaus auf Sylt. Sein Tod kam trotz seines hohen Alters plötzlich und dürfte deutschlandweit Trauer und Bestürzung hervorrufen.
Berthold Beitz war schon zu Lebzeiten eine Legende. Während des Zweiten Weltkriegs rettete er mehreren hundert Juden das Leben, indem er ihnen Arbeit gab, sie als unentbehrlich einstufte und die Menschen so vor dem Zugriff der Nazis schützte. Als Industrieller wurde Beitz bekannt, nachdem er 1952 Alfried Krupp kennengelernt hatte und dessen Generalbevollmächtigter wurde. Kurz bevor Alfried Krupp 1967 starb, wurde das Kruppsche Privatvermögen in eine Stiftung überführt. Beitz wurde deren Vorsitzender und Krupps Testamentsvollstrecker. Das Amt füllte der Patriarch bis zu seinem Tod aus.
Konzernchef Hiesinger: „Er war ein großes Vorbild"
Die Krupp-Stiftung ist Mehrheitsgesellschaftsgesellschafterin des Thyssen-Krupp-Konzerns. Beitz' Wirken als Förderer und Mäzen hinterlässt insbesondere in Essen Spuren. So finanzierte er den Ausbau des renommierten Museums Folkwang mit 55 Millionen Euro. Seit 1968 hat die Stiftung 625 Millionen Euro ausgeschüttet. 57 Prozent der Mittel flossen ins Ruhrgebiet.
Ulrich Lehner, Vorsitzender des Aufsichtsrats der ThyssenKrupp AG, erklärte: „Mit Berthold Beitz ist eine herausragende Persönlichkeit von uns gegangen, die das Unternehmen im Geiste von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach entscheidend geprägt hat.“ Auch Konzernchef Heinrich Hiesinger würdigte Beitz: „Er war ein großes Vorbild für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Wohl ihm immer ein zentrales Anliegen war. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.“